ULRICH W. SAHM – Israel droht mit weiteren Attacken in Gaza

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Ulrich W. Sahm

Jerusalem, 4. Juni 2015 – Der israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon will kein „Tröpfeln“ von weiteren Raketen aus dem Gazastreifen hinnehmen und werde künftig noch heftiger reagieren. „Wir werden dafür sorgen, dass erneuter Raketenbeschuss in Israel keine Wirklichkeit wird. Zur Not werden wir noch heftiger reagieren.“

In der Nacht zum Donnerstag hatte Israel auf den Beschuss von zwei Raketen auf israelisches Territorium aus dem Gazastreifen reagiert. Drei von der Hamas im Gazastreifen rechtzeitig leer geräumte „Einrichtungen terroristischer Infrastruktur“ wurden von Kampfflugzeugen bombardiert. Nach palästinensischen Angaben habe es keine Verletzte gegeben. Es wurde jedoch Schaden an den getroffenen Trainingscamps angerichtet. Die israelischen Piloten hätten „gute Treffer“ gemeldet.

Im Gazastreifen hatten die Omar-Brigaden der IS nahestehenden Salafisten die Verantwortung für den Beschuss auf Israel übernommen. Die schworen, den „Dschihad“ (Heiligen Krieg) gegen die Juden weiterführen zu wollen und rechtfertigten den Beschuss Israels mit Rache für die Tötung eines ihrer Mitglieder durch die Hamas.

Der israelische Rundfunk meldete, dass die Schulen im Süden des Landes wie üblich geöffnet worden seien. Feuerwerker haben inzwischen eine der eingeschlagenen Raketen gefunden. Sie sei in einem offenen Gelände nahe einer nicht genannten Ortschaft in der Region „Negew-Felder“ explodiert, ohne Schaden anzurichten. Der Militärsprecher Peter Lerner sagte, dass durch den palästinensischen Raketenbeschuss potentiell 160.000 Israelis gefährdet worden seien.

Israel und die Hamas im Gazastreifen hatten im vergangenen Sommer einen 50 Tage andauernden Krieg miteinander geführt. Dabei wurden über 4.000 Raketen auf israelische Städte, darunter auch Tel Aviv und Jerusalem abgeschossen. Der Krieg zog sich unnötig in die Länge, weil die Hamas 14 Mal einen von Ägypten ausgehandelten Waffenstillstand gebrochen hatte. Nach Angaben der Hamas seien etwa 2.200 Palästinenser in dem Krieg ums Leben gekommen, wobei inzwischen nachgewiesen werden konnte, dass etwa die Hälfte der Toten Kämpfer der Hamas waren. Auf israelischer Seite kamen 67 Menschen ums Leben, fast alles Soldaten.

Auslöser für den Krieg war die Entführung von drei jungen Israelis im Westjordanland durch Aktivisten der Hamas. Die Entführung fand vor genau einem Jahr statt. In Israel wird dieser Tage der drei getöteten Jugendlichen mit Ausstellungen und offiziellen Gedenkfeiern gedacht.

 

 


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