Jerusalem, 5. August 2015 – Auf Tel Zafit im Süden Israels haben Archäologen der Bar-Ilan Universität ein monumentales Stadttor und Befestigungen der biblischen Stadt Philister-Gath entdeckt. Der Ort gilt laut Bibel als die Heimat des Goliath. Vom 10. bis 9. Jahrhundert, etwa in der Zeit des „Vereinigten Königreichs“ und des biblischen Königs Ahab, war Gath, dem heutigen Tel Zafit, die größte Stadt im ganzen Land. Nach Angaben von Prof. Aren Maeir, gehöre das Stadttor zu den größten jemals in Israel gefundenen und sei ein Beweis für Status und Einfluss der Stadt. Neben dem monumentalen Tor, wurde eine eindrucksvolle Festungsmauer entdeckt, sowie ein Tempel und eine Produktionsstätte für Eisen. Die Stadt wurde von König Hasael aus Aram (Damaskus) um 830 v. Chr. belagert und zerstört.
Das Stadttor von Gath wird in der Bibel (I Samuel 21) in der Geschichte von Davids Flucht vor König Saul zu Achis, dem König von Gath, erwähnt. Der Wohnhügel von Tel Zafit war fast ununterbrochen seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. und bis in die Neuzeit bewohnt.
Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehören die Entdeckung eines Philistertempels aus dem 11. bis 9. Jahrh. v. Chr., Hinweise auf ein Erdbeben im 8. Jahrh. v. Chr., möglicherweise im biblischen Buch Amos I erwähnt. Gefunden wurde die bislang älteste entzifferbare Philister-Inschrift mit zwei Namen, die Goliath ähnlich sind, sowie zahlreiche Objekte, die der philistischen Kultur zugeordnet werden können. Ebenso wurden Spuren der ersten bekannten Belagerung einer Stadt durch König Hazael aus Aram-Damaskus gefunden, zusammen mit Hinweisen auf die nachfolgende Eroberung und Zerstörung von Gath, wie in der Bibel in II Könige 12,18 beschrieben. Die Forscher haben auch Hinweise auf die früheste Ansiedlung des griechischen Seevolks der Philister in Kanaan um 1200 v.Chr. entdeckt, sowie die Ruinen der Kreuzritterburg „Blanche Garde“, in der sich Richard Löwenherz aufgehalten habe.
Die heutigen Palästinenser behaupten, die Nachfahren jener griechischen Seevölker zu sein, doch die Philister sind wie die Etrusker, Hethiter, Nabatäer, Amalekiter und zahllose andere Völker der biblischen Zeit ausgestorben oder in andere Kulturen aufgegangen, ohne ihre Sprache und kulturelle Identität bewahrt zu haben.
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