Jerusalem, 19. Oktober 2015 – Der Anschlag im Busbahnhof in Beer Schewa am Sonntagabend hat neben dem Attentäter zwei Tote und elf Verletzte gefordert. Wie die Polizei nach einer Nachrichtensperre bekannt gab, habe Mouhand al-Okbi, 21, ein israelischer Beduine aus dem Dorf Khoura in der Negewwüste, den Anschlag verübt. Dessen Mutter stamme aus dem Gazastreifen und habe einen israelischen Bürger geheiratet. Sie habe in Israel im Rahmen einer „Familienzusammenführung“ einen legalen Status erhalten. Per „zeitweiligen“ Gesetz hatte das israelische Parlament solche Familienzusammenführungen von Palästinensern aus den selbstverwalteten Autonomiegebieten im Laufe der Zweiten Intifada gestoppt. Damals stellte sich heraus, dass solche nach Israel eingebürgerte Palästinenser auffällig oft an Terroranschlägen beteiligt waren. In manchen Fällen hätten Palästinenser fiktiv geheiratet und dann Zusammenführung beantragt, um israelische Papiere und entsprechende Freizügigkeit zu erlangen.
Über Nacht hat der Geheimdienst einen Verwandten des Attentäters verhaftet. Der stehe im Verdacht, al-Okbi geholfen zu haben.
Neben einem Soldaten, den der mutmaßliche Attentäter mit dessen eigener, ihm entrissener Waffe, einem M-16 Gewehr, erschossen hatte, wurde auch ein Bürger aus Eritrea, Habtom Zarhum, 29, mit mehreren Schüssen von einem Soldaten und einem Sicherheitsmann niedergestreckt. Danach hat ihn noch Mob aufgebrachter Israelis ihn gelyncht. Der Eriträer, war nach Beer Schewa gereist, um ein Visum zu beantragen. Wegen seiner dunklen Hautfarbe habe man ihn zunächst für den Attentäter gehalten. Die Polizei ermittelt nach Israelis, die den am Boden liegenden schwer Verletzten mit ihren Füßen getreten hätten.
Das „Forum der Beduinen im Negew“ verurteilte den Anschlag und erklärte, dass der Attentäter die israelischen Beduinen „nicht repräsentiere“.
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