Der frühere Mainzer Bundestagsabgeordnete und Nahostexperte Dr. h.c. Johannes Gerster wurde vom Politischen Forum für die Einheit als Berater nach Südkorea eingeladen. Kommende Woche redet er im Plenargebäude der koreanischen Nationalversammlung über „Deutsche Aussöhnungspolitik als Modell? – 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen.“ Angesichts der latenten Spannungen zwischen Korea, Japan und China interessieren sich die Koreaner, wie es möglich wurde, dass nach den Naziverbrechen Deutschland und Israel Freunde werden konnten.
Ebenso spannend dürfte auch die Konferenz zum Thema „Mehrparteiendemokratie im vereinten Korea“ werden. Gerster soll darüber sprechen, wie im Zuge der deutschen Wiedervereinigung aus der kommunistischen SED und ihren Bockparteien in Ostdeutschland ein Mehrparteiensystem entwickelt werden konnte.
Johannes Gerster wird zum zweiten Mal als Berater in Sachen Widervereinigung nach Korea gebeten. Offenbar schätzen die Koreaner seine bildhafte Sprache. Gerster: Zweimal 11 Stunden Flug für 2 Seminare? Was soll´s. Mich reizt die hundertprozentige Konzentration der Koreaner in Fragen der Aussöhnung und der Wiedervereinigung.
JG, Mainz, 21. Oktober 2015