Wenn uniformierte „Kontrollkommissionen” Warenhäuser und Geschäfte nach vermeintlich „verdächtigen” Waren durchforsten, „Protokolle” erstellen und zum Verzicht auf den Verkauf dieser Waren drängen, erinnert dies in fataler Weise an die Aktion „Kauft nicht bei Juden” der Nazis, auch wenn sich die „Kommissionen” weiße Uniformen anziehen und nicht braune wie die SA-Horden. Das Aufkommen solcher Bewegungen ist ein beschämender Abschluss des Jubiläumsjahres zur 50. Wiederkehr der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Die Bundesregierung bleibt nachdrücklich aufgefordert, bei der Europäischen Kommission auf die Aufhebung der Kennzeichnungspflicht für bestimmte israelische Waren zu drängen. Diese Geister, die sie hoffentlich nur unbeabsichtigt riefen, dürfen nicht das Verhältnis zu Israel dauerhaft belasten.
Berlin, den 30. November 2015
Leave a Reply
You must belogged in to post a comment.