Im Berliner Kino Moviemento sollte heute ein umstrittener israelischer Dokumentarfilm Premiere feiern, »Even though my Land is Burning«.
Das Kino verkündete im Vorfeld: “Wir möchten einen Raum des Dialogs schaffen und des respektvollen Umgangs. Das Moviemento freut sich über Support …”
Und so sah der Support dann aus: Den gegen die Filmvorführung Protestierenden (Israelfreunde, Deutsche, Israelis) wurde von Kino- und Palästinafreunden entgegengerufen: “Ihr sollt alle vergast werden!”; später nach der Kundgebung Vermummung, Muskelmännergebärden, Hitlergrüße durch die Juden-ins-Gas-Cineasten. Nein, das hat das Kino so ganz sicher nicht gewollt.
Immer wieder bemerkenswert wie einig sich die sonst “Uneinigen” (Nazis, Migranten) sind, wenn es gegen Juden geht…
Zu dem Film schrieb die Jungle World übrigens folgendes: “…ein antiisraelisches Propagandastück. ..»Even Though My Land is Burning«, präsentiert von BDS Berlin und FOR (For One State and Return in Palestine – frei übersetzt: Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer). Der Filmemacher Dror Dayan ist selbst Israeli, das nennt man Win-win-Situation: Der Antisemitismus bekommt den Koscher-Stempel und der Jude seine Absolution. Er hat den Antizionismus als Assimilationsangebot angenommen….”
UPDATE:
Für einen weiteren Bericht und weitere Fotos siehe auch:
Hier noch ein Video:
Und hier noch eine “nette” Reaktion von Moviemento auf unsere Veröffentlichung, die wir auf keinen Fall vorenthalten wollen:
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From: Wulf Sörgel [mailto:wulf@moviemento.de]
Sent: Sunday, March 06, 2016 8:10 PM
To: info@honestly-concerned.org
Subject: eine BitteLieber Herr Stawski,
Darf ich Sie mit einer Bitte belästigen, die Ihre Website Honestly Concerned betrifft?
Dort werden wir (das Moviemento Kino Berlin) derzeit als Veranstaltungsort in einer Meldung verunglimpft.
Der in der Veranstaltung kommentierende ‘John D.’ alias Stefan K. aus Berlin-Neukölln ist uns persönlich bekannt. Er ist Teil einer linken politischen Splittergruppe, die derzeit gegen uns eine Diffamierungskampagne fährt. Diese Kampagne ist das Ergebnis eines nicht erfolgreichen Erpressungsversuchs.
Es wäre uns geholfen, wenn Sie diese Meldung:
http://honestlyconcerned.info/2016/03/05/augenzeugenbericht-erschreckender-antisemitischer-vorfall-in-berlin-vor-dem-kino-moviemento/von der Seite nehmen könnten, oder noch besser den Deeplink mit dem Hinweis, daß die Meldung als fehlerhaft entfernt wurde, stehen lassen könnten. Ihr Link zu dieser Meldung ist inzwischen tausendfach im Internet verbreitet worden. Das freut mich an sich, zeigt es doch eine gewisse Relevanz Ihrer Seite, andererseits ist das für uns sehr problematisch.
Übrigens wird in dieser Meldung selbst eine offen antijüdische Ressentiments aussprechende Medienveröffentlichung aus der linken Berliner Wochenzeitung Jungle World zitiert. Sie wird paradoxerweise als Argument für die Meldung herangezogen.
Unten sende ich Ihnen noch ein paar Hintergrundinformationen, falls Sie Interesse haben, sich damit näher zu beschäftigen.
Sie können mich im Zweifel auch gern jederzeit kontaktieren:
wulf@moviemento.de oder 0175 / 270 99 29.Am Freitag, den 04.03.2016 fand die Premiere des Dokumentarfilms ‘Even though my land is burning’ im Berliner Moviemento Kino statt. Im Vorfeld hatte eine linke politische Splittergruppe versucht diese Premiere zu verhindern, indem Druck auf das Kino aufgebaut wurde, diese Veranstaltung abzusagen. Nachdem das Berliner Kino sich nicht erpressen ließ, läuft derzeit die vorher angekündigte Hetzkampagne, bei der das Moviemento als ‘antisemischer Ort’ verunglimpft werden soll.
Die Aktivistengruppe hatte dem Moviemento im Vorfeld damit gedroht, das Kino im Falle der Nichtabsage dieser Veranstaltung als ‘antisemitisch’ zu brandmarken.
Inhaltlich ging es bei der Forderung dem israelischen Regisseur den Mund zu verbieten um folgenden etwas verwirrenden Sachverhalt.
Die linksextreme politische Gruppe, die sich selbst ‘zionistische Antifaschisten’ nennt und die in linken Kreisen unter dem Begriff ‘Die Antideutschen’ bekannt ist, beschäftigt sich mit der Schuld und Verantwortung der Deutschen aus der Shoah und sieht jede Kritik am Staat Israel quasi automatisch als antisemitisch an. Politische Gruppen, mit denen der Regisseur zu seiner Premiere eingeladen hat, kritisieren wiederum die aktuelle israelische Politik im Nahostkonflikt deutlich und versuchen Einfluss auf diese Politik zu nehmen, unter anderem mit Hilfe einer umstrittenen Kampagne zum Boykott isrealischer Waren insbesondere aus den besetzten Gebieten.
Das Moviemento lehnt einen Boykott Israels entschieden ab, ist aber der Überzeugung, daß ein israelischer Jude sehr wohl selbst entscheiden darf, welche politische Meinung zur israelischen Politik er vertreten darf und in welchen Kontext er die Premiere seines Films stellen möchte.
Gegen die Vorführung wurde dann eine Demonstration vor dem Kino angemeldet. In der Berliner linken Wochenzeitung Jungle World erschien ein Kommentar, der dazu aufrief, zu dieser Demonstration zu kommen. Dort wurde erschreckenderweise mit klassisch antijüdischen Ressentiments argumentiert, wieso die Meinungsfreiheit in diesem speziellen Fall nicht gelten sollte. Hier ein Zitat aus der Jungle World Ausgabe 03.03.2016 und zwar aus dem Kommentar ‘Boykott den Boykotteuren’ von einem Autor namens Arthur Buckow: ‘Der Antisemitismus bekommt den Koscher-Stempel und der Jude seine Absolution. Er hat den Antizionismus als Assimilationsangebot angenommen.’ (Gemeint ist Dror Dayan, der Regisseur des Films.) Die Demonstration begann am Freitag auf dem Hohenzollernplatz neben dem Kino. Es fanden sich wie zu erwarten auch die aus der jüngeren Berliner Geschichte bekannten Gegendemonstranten gegen die Demonstration ein, diese Hooligans wedelten mit ihren Palästinafahnen und riefen neben ihren bekannten unappetitlichen und beleidigenden Sprüchen auch diese humorvollere neue Variante: ‘Ihr seid keine Juden, denn Juden sind unsere Freunde!’. Gegen Ende der Demonstrationen ergab sich der ebenfalls aus der jüngeren Berliner Geschichte linker Demonstrationen bekannte Chor aus gegeneinander gerichteten aber gemeinsam gerufenen ‘Nazi Nazi’ Rufen. Währenddessen fand im Kino die Vorstellung mit anschließendem Gespräch in friedlicher Athmosphäre statt. Die Gäste von Vorstellung und anschließendem Gespräch waren Israelis, Deutsche und Palästinenser, darunter viele ältere Damen und Herren, die auch gemeinsam miteinander redeten.
Bereits kurz nach Ende der Demonstration tauchten im Internet lancierte Fotos auf, auf denen in der Sanderstraße nahe des Kottbusser Damms, einer Nebenstraße auf der Neuköllner Seite in zirka 350 Meter Entfernung vom Kino, einige Schwarzgekleidete zu sehen sind, die den rechten Arm zum Nazigruß heben. Umgehend wurde behauptet, es wären Kinogäste gewesen und diese ‘Nachricht’ in Windeseile über soziale Netzwerke verbreitet.
Hier noch Links zu den in der Tat erschreckenden Fotos, die aber mit der bei uns stattfindenden Veranstaltung schon deshalb nichts direkt zu tun haben konnten, weil unsere Gäste zu der Zeit im Kino waren.
https://twitter.com/flotopress/status/705823760683835392
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=843614739098970&set=p.843614739098970&type=3&theater
Vielen herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Wulf Sörgel
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Demnächst im Moviemento:
ab 25.02. Mustang (OmU)
ab 25.02. Where to invade next (OmU)
ab 25.02. Südafrika – Der Kinofilm
ab 10.03. Son of Saul – Saul fia (OmU)
ab 10.03. Im Strahl der Sonne
ab 17.03. Kein Zickenfox
ab 17.03. Herbert
ab 07.04. Die Baumhauskönige
ab 14.04. Nomaden des Himmels
ab 14.04. Much Loved (OmU)
ab 14.04. Bîranînen li ser kevirî – Memories on Stone (OmU) ab 28.04. Rico, Oskar und der Diebstahlstein ab 28.04. Ein Hologramm für den König (OmU) ab 05.05. Café Belgica (DF+OmU) ab 05.05. Desire will set you free ab 12.05. Mr. Gaga (OmU) ab 26.05. Der Nachtmahr ab 26.05. ENTE GUT! Mädchen allein zu Haus ab 02.06. Agnes ab 02.06. Doktor Proktors Zeitbadewanne ab 30.06. High-Rise (OmU)Moviemento Kino Betriebs GmbH
Kottbusser Damm 22
10967 Berlin
Geschäftsführer: Iris Praefke, Wulf Sörgel
Kontakt:
Telefon 0175 / 270 99 29
E-Mail wulf@moviemento.de
Handelsregister: Amtsgericht Charlottenburg, HRB 106376 B
Ust-ID gemäß §27a Umsatzsteuergesetz: DE253064196
www.moviemento.de
John Dissi
es gibt ein handy-interview mit dem filmemacher auf der moviemento-seite in einem kommentar-thread. er sagt darin ganz klar um was es ihm geht: er möchte eine ein-staat-lösung inklusive des “rechts auf rückkehr”, also die abschaffung des jüdischen staates israels.
in der logik solcher menschen ist es “apartheid” dass sich israel als jüdischer staat definiert bzw. zurecht so gegründet wurde. er möchte lieber einen staat “palästina” stattdessen.