Sehr geehrte Damen und Herren,
am 15. Mai findet in Ihrem Haus eine Veranstaltung namens „100 Jahre jüdische Heimstätte Palästina“ statt. Für den 5. Juni wird eine weitere Veranstaltung mit dem Namen „70 Jahre Israel -70 Jahre Nakba“ angekündigt. Für beide Veranstaltungen ist Ihr Kooperationspartner die „Deutsch palästinensische Gesellschaft“.
Wir haben diese beiden Veranstaltungen mit größter Irritation, welche sich auf zwei Ebenen bezieht, wahrgenommen:
- Themen-/Referentenauswahl
Sowohl die Titel der Veranstaltungen, als auch die Wahl der Referenten könnten eindeutiger und tendenziöser nicht sein. Wenn man Hintergrundwissen über einen Konflikt vermitteln möchte, sollte man die beteiligten Konfliktparteien zu Wort kommen lassen. Sie dagegen, geben einseitig pro-palästinensischen und anti-israelischen Vertretern die Bühne. Sollten Sie an einem inhaltlichen Austausch interessiert sein, sind wir gerne bei der Vermittlung entsprechender Experten behilflich. Herrn Prof. Verleger versuchen Sie über seine Eigenschaft als Sohn von Schoah-Überlebenden und ehemaliges Mitglied des Zentralrats der Juden als vermeintlich neutral zu legitimieren. Dass dieser innerhalb der Mehrheit der jüdischen Community kaum einen Rückhalt genießt, ist wohl begründet: Seine Aussagen sind im Wesentlichen dazu geeignet, Israel einseitig zu dämonisieren und das Narrativ der palästinensischen Araber als ausschließliche Opfer zu bedienen (vgl. http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/20006 ). Die Qualifikation des Herrn Musharabash eine „tragbare Lösung auszuloten“ ist hinsichtlich seiner Vita schlichtweg absurd.
Wir unterstellen Ihnen keine schlechten Motive, bringen Ihnen jedoch hiermit unser höchstes Befremden über diese Veranstaltungen zur Kenntnis.
- Kooperationspartner
Der Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen bezeichnet die „Deutsch-Palästinensische Gesellschaft“ als verlängerten Arm der Hamas in Deutschland. Die Hamas ist eine Terrororganisation, welche ihre eigene Bevölkerung durch Gewalt, fehlende Rechtsstaatlichkeit, fehlendes Recht auf freie Meinungsäußerung, fehlendes Demonstrationsrecht und Unterdrückung von Minderheiten in einem Zustand ständiger Angst hält. Außerdem bedroht und attackiert sie ununterbrochen die israelische Zivilbevölkerung. Beinahe wöchentlich werden aus dem von ihr kontrollierten Territorium Raketen und Geschosse auf israelische Städte und Dörfer geschossen. In ihrer Charta ist nach wie vor die Vernichtung des gesamten jüdischen Staates das Ziel. Ihre Gründe einen solchen Kooperationspartner zu wählen, können nur Unwissenheit oder Absicht sein – ein in beiden Fällen unverantwortlicher Umgang mit Ihrem Bildungsauftrag und intolerables Verbreiten von Propaganda.
Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist kostenfrei. Wer finanziert diese Veranstaltungen? Wir erwarten von Ihnen, beide Veranstaltungen abzusagen. Allein die Wahl ihres Kooperationspartners entzieht beiden Veranstaltungen die Berechtigung im Rahmen der Volkshochschule stattzufinden.
Der Vollständigkeit halber möchten wir darauf hinweisen, dass wir dieses Schreiben sowie Ihre Antworten veröffentlichen werden. Dabei werden jedoch die persönlichen Kontaktdaten der antwortenden Personen unkenntlich gemacht.
Ihrer Antwort sehen wir entgegen.
Elio Adler
Vorstandsvorsitzender
Cc:
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (griesert@osnabrueck.de, oberbuergermeister@osnabrueck.de)
Ernst-Dieter Rossmann, Vors. d. Deutschen Volkshochschul-Verbandes (ernst-dieter.rossmann@bundestag.de, info@dvv-vhs.de)
Elio Adler
Es war Teamwork des WerteInitiative. jüdisch-deutsche Positionen Vorstands!