In einem offenen Brief haben wir uns – zusammen mit 127 weiteren Organisationen – an den Aufsichtsrat von Facebook gewandt. Wir fordern den Online-Konzern dazu auf, die Arbeitsdefinition von Antisemitismus der Internationalen Allianz zum Holocaust-Gedenken (IHRA) anzunehmen. Bisher legt Facebook für den Umgang mit Judenhass seine allgemeinen „Gemeinschaftsstandards“ zugrunde. Diese greifen nach Ansicht unserer Ansicht zu kurz.
Knapp 40 Staaten haben bereits die Antisemitismusdefinition der IHRA angenommen. Die Definition stellt ein „effektives, neutrales und ausgewogenes Werkzeug“ dar, um Juden vor Hassrede zu schützen. Antisemitische Angriffe befinden sich auf einem Rekordhoch: „Wir bitten Facebook dringend darum, Worte in die Tat umzusetzen und Selbstverpflichtungen umzusetzen.“
IHRA definiert Antisemitismus als „bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann“. Explizit genannt werden zum Beispiel Holocaust-Leugnung, die „Aberkennung des Rechts des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung“, die Anwendung „doppelter Standards“ in Bezug auf Israel und das „kollektive Verantwortlichmachen“ von Juden für die Politik des Staates Israel.
Zu den deutschen Unterzeichnern des offenen Briefs an Facebook gehören wir, Honestly Concerned, I Like Israel, die WerteInitiative jüdisch-deutsche Positionen, die Jüdische Studentenorganisation Deutschlands, Makkabi Deutschland, das Nahostforum Berlin und das Nahost Friedens Forum.
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