Alltagsantisemitismus in Deutschland – auch unter Kinder

Wahre Begebenheit: Junge (12) lernt durch einen Freund (von einer anderen Schule in einer kleineren hessischen Stadt) ein gleichaltriges Mädchen kennen. Beide verstehen sich gut und chatten über einen längeren Zeitraum regelmäßig miteinander. Sie erfährt durch den gemeinsamen Freund, dass der Junge jüdisch ist. Dann erzählt sie ihm, dass die Kinder in ihrer Schule ihn “schwuler Jude” nennen würden. Sie nennt ihn zwar weiter bei seinem Namen, aber die anderen Kinder würden so über ihn reden; warum sie überhaupt über ihn reden, obgleich sie ihn doch gar nicht kennen, ist unklar. Außerdem mag ihr Vater keine Juden, sagt sie. Sie hat ja nichts gegen Juden, aber ihr Vater…

Zur Erinnerung: es handelt sich hier um KINDER im Alter von 12 Jahren. Das Mädchen geht übrigens auf eine staatlich anerkannte private Realschule; eine christliche Schule in freier Trägerschaft. Jüdische Schüler gibt es an dieser Schule höchstwahrscheinlich nicht.

Wie erklärt man dem 12-jährigen warum andere Kinder ihn als schwulen Juden bezeichnen und der Vater von diesem Mädchen keine Juden mag…?!?