[Etwas längere Fassung des Redebeitrags von Sacha Stawski bei dem Erinnerungsmarsch mit Kundgebung „BRING THEM HOME – 505 Tage der Dunkelheit“ am 22.02.2025 in Frankfurt.]
Von den ursprünglich 251 Entführten, haben die Terroristen in Gaza – auch nach der heutigen Übergabe – noch immer 63 Geiseln in ihrer Gewalt. 36 dieser unschuldigen Menschen wurden mittlerweile für Tod erklärt.
Keiner dieser 63 Personen ist vergessen und wir werden nicht aufhören uns für sie einzusetzen bis JEDER von Ihnen zu seinen Lieben heimgekehrt ist.
Die Terroristen der Hamas haben bislang 30 Geiseln – 20 israelische Zivilisten, 5 Soldaten, 5 Thailändische Arbeiter, sowie die Leichname von 4 brutal Ermordeten – Shiri, Ariel und Kfir Bibas, sowie Oded Lifshitz, seit Beginn der Waffenruhe im Januar in schauerlichen Propaganda-Inszenierungen übergeben. Bei der Waffenruhe Ende November kamen 105 Zivilisten aus der Hölle in Gaza frei; 4 wurden während der ersten Wochen des Krieges freigelassen; 8 Geiseln konnten lebend von Soldaten der IDF befreit werden; und die Leichen von 41 Geiseln wurden ebenfalls geborgen, sowie die Leiche eines Soldaten, der 2014 getötet wurde. Die Leiche eines weiteren Soldaten, der 2014 getötet wurde, Lt. Hadar Goldin, wird noch immer von der Hamas festgehalten und zählt zu den 63 Geiseln, die noch immer in den Fängen der Hamas sind.
Heute geht es eigentlich ausdrücklich nicht um Politik, sondern um die Geiseln. Das wurde im Initiativbündnis der heutigen Veranstaltung ausdrücklich besprochen und doch kann ich gerade nach den Bildern und Ereignissen von heute und der letzten Tage nicht umhin über meine Gefühle zu sprechen.
Die letzten Tage, bzw. eigentlich die gesamte Zeit seit dem 7. Oktober vorletzten Jahres, ist eine schwierige emotionale Achterbahn – für mich, für uns alle. Jeder muss auf seine Art und Weise mit der Situation umgehen; mit der Situation in Israel, aber auch mit dem, was wir hierzulande und weltweit mittlerweile tagtäglich erleben: Allein gestern der Messeranschlag eines Syrers am Berliner Holocaustmahnmal, der ausdrücklich Juden ermorden wollte; der geplante Anschlag auf die Israelische Botschaft in Berlin; die Verhaftung von 3 Personen in Schweden, die dort einen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant hatten; die fortwährenden politischen Schmierereien und anderen Übergriffe – auch hier in Frankfurt; und die Sorge um unsere Lieben, wenn wir von den schrecklichen Bombenattentatsplänen auf Busse in Israel hören, die Hunderte von Toten zur Folge hätten haben können; usw. usw.
Mal bin ich wütend, dann wieder traurig, oder auch mal wieder glücklich, aus Freude über die Bilder der Wiedervereinigung von Zurückgekehrten mit ihren Familien. Und dann ist da aber auch dieses Gefühl von Wut und Trauer über die bestialischen Morde und Ereignisse vom 7. Oktober; über die Berichte über das was den bereits Zurückgekehrten alles angetan wurde; und der Gedanke, was die verbliebenen Geiseln jede Minute in den Horrortunneln Gazas, in den Fängen von menschenverachtenden Monstern erleiden müssen, während internationale Organisationen schweigen, die Medien immer schön brav „differenzieren“, die UN Israel verurteilt, und die antisemitischen Übergriffe unter dem Deckmantel der „freien Meinungsäußerung“ das Leben für uns alle kaum noch ertragbar sein lassen. Und ja, deshalb müssen wir immer wieder und immer weiter auf die Straße gehen, nicht nur bis alle Geiseln wieder zu Hause sind, sondern auch bis dieses berüchtigte „Nie Wieder“ endlich auch eine praktische Bedeutung bekommt.
Die Autopsieberichte von Kfir, Ariel und – nach der schauerlichen Übergabe zuerst einer falschen Leiche – von Shiri Bibas, lassen einen erschaudern: kaltblütig ermordet – nicht mit einer Waffe, sondern mit bloßen Händen und danach den Körpern Unbeschreibliches zugefügt, wie Vater Yarden Bibas ausdrücklich betont, dass die Welt erfahren soll. Und wie unsere Noch-Außenministerin und der Noch-Kanzler auf die widerliche Übergabefeier der Toten, oder auf den falschen Leichnam – einer Deutschen Staatsbürgerin – reagiert, oder wohl eher nicht wirklich reagiert haben, könnt Ihr auf deren Seiten in den Sozialen Medien lesen – oder vergeblich suchen.
Und noch eine letzte Anmerkung: Liebe Freunde, wir alle kennen mittlerweile die Bilder der Propagandainszenierungen der Hamas von heute und aus den vergangenen Wochen. Diese waren bereits sehr aussagekräftig, doch bitte schaut Euch i.B. die Bilder der Übergabe der sterblichen Überreste der Kinder und des Friedensaktivisten Oded Lifshitz an. Achtet auf die Details und vor allem auf das, was rundum stattfand und wie die Welt darauf reagiert hat.
Ich spreche nicht von den frisch gedruckten übergroßen Propagandaplanen, den gut genährten und schwer bewaffneten Terroristen (in frisch gebügelten, nie zuvor benutzten Uniformen); auch sonst nicht über die bis ins Detail geplante Bühneninszenierung. Worüber wir sprechen müssen, sind die Zuschauer, die „unschuldigen Zivilisten“ Gazas, die mutmaßlich gerade Opfer eines „Genozids“ waren – die vermeintlich „ausgehungerten“ Opfer eines „Völkermordes“ – beides Dinge, die es nie gab; die vielen, vielen krakeelenden „unschuldigen“ Kinder und Zivilisten, die Blumen und Konfetti werfenden Hamas-Mamas und all jene, die das Vorführen unschuldiger toter Juden zu einem Volksfest machten. Das sind die Bilder, die sich uns für alle Zeiten ins Gedächtnis einprägen sollten.
Warum das wichtig ist nochmals und immer wieder zu betonen? Ganz einfach: Es zeigt das, womit wir es zu tun haben. Hier wurde eine Generation von entmenschlichten Wesen systematisch herangezüchtet, die den Tod feiern. Die Individuen, die seit Jahrzehnten durch das Hamas „Erziehungs“-programm gegangen sind – auch an UNRWA Schulen – haben keine normalen westlichen „Werte“ vermittelt bekommen. Statt das Leben zu ehren, wurde ihnen beigebracht nach dem Tod zu streben, zu hassen und zu morden – um so mehr um so besser. Sie haben „gelernt“, dass es nichts Heiligeres gibt, als „Märtyrer“ zu werden. Statt Pietät gegenüber unschuldigen Kindern, einer Mutter und einem alten Mann, nichts als Hass und noch mehr Hetze.
Die Bilder sollten eigentlich für sich sprechen und sind durch nichts zu rechtfertigen oder zu entschuldigen. Sie belegen auch nur all zu deutlich, warum Israel – egal was man in Phase 1 und Phase 2 der Geiselabkommen für Kompromisse eingehen muss, um die Eigenen aus dieser Hölle wieder heimzuholen, dies nicht das Ende sein kann; warum es dabei nicht bleiben kann und warum die Hamas – mit allem was dazu gehört – vernichtet werden muss. Es gibt keine Zukunft für Gaza solange es hier keine grundlegende „Enthamasifizierung“ / Entnazifizierung gegeben hat. Und wenn unsere Medien uns wieder einmal suggerieren, was für „Monster“ die Israelis angeblich sind, kann man sie vielleicht an die Bilder von heute, sowie an die Bilder des 7. Oktober erinnern…
Und das ist Teil dessen, woran wir denken sollten, während wir uns gleich auf den Fußweg zur Synagoge machen, während wir den Namen der noch immer in den Händen der Hamas befindenden Geiseln lauschen.
BRING THEM ALL HOME, NOW, aber: VERGESST NIEMALS. Und vergesst auch nicht, wer uns in dieser Zeit zur Seite steht und gestanden hat, wer heute hier mit uns an der Alten Oper ist. Aber genauso, wie wer alles geschwiegen hat; wo zu viele der nicht-jüdischen Organisationen, Funktionäre und anderen Multiplikatoren waren, als es darum ging an unserer Seite zu stehen!
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