Sonstiges, inkl. Leserbriefen / Zuschriften

Obamas Gebet wurde Gott wieder zugestellt

Jerusalem, 29. Juli 2008 – Als „Lausbubenstreich“ bezeichnete ein frommer Talmudschüler die Entfernung eines privaten Gebets des Senators Brack Obama aus einer Ritze in der Jerusalemer Klagemauer. Unkenntlich gemacht gestand der reuige Schüler im 2. israelischen Fernsehkanal, den Zettel der Zeitung Maariv übergeben zu haben, die ihn mitsamt Abbildung und vollem Text am Sonntag veröffentlichte. Die Konkurrenzzeitung Jedijot Achronot verzichtete aus „Pietät“ darauf, den Brief zu veröffentlichen.

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Obama redete wie Bush

Jerusalem, 23. Juli 2008 – Barack Obama gab in der israelischen Kleinstadt Sderot eine Pressekonferenz und verwendete Wortwendungen, die aus dem Lexikon des derzeitigen Präsidenten George W. Bush stammen könnten. Zu Iran sagte er, dass ein mit Atomwaffen aufgerüsteter Iran „die Spielregeln ändern“ würden. Er empfahl Sanktionen und Lockmittel. Doch gleichzeitig äußerte der die berühmte Formel: „Ich werde keine Option vom Tisch nehmen.“ Gemeint ist damit traditionell, dass ein Militärschlag nicht ausgeschlossen sei.

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Wers glaubt, wird selig

Jerusalem – Mit zynischen Anmerkungen und sogar einem „wers glaubt, wird selig“ im Untertitel, berichtete die Zeitung „Jedijot Achronot“ von einem „Wunder“.
Allein ein von Papst Johannes Paul II bei seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land im Millenniumsjahr 2000 gesegneter Olivenbaum trage in diesem Jahr Früchte. Zwölf weitere Olivenbäume, von Kardinälen im „Papstwald“ nahe dem Gemeinschaftsdorf Amnon in Galiläa gepflanzt, blieben ohne Früchte. Dabei seien sie zur gleichen Zeit in die gleiche Erde gesetzt worden und und hätte „gleiche Behandlung“ erhalten, also die gleiche Menge Wasser.

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Soldat schießt auf gefesselten Palästinenser

Jerusalem, 21. Juli 2008 – Vor einem Militärjeep, nahe dem Dorf Nilin, hält ein israelischer Offizier einen jungen Palästinenser im grünen T-Shirt am Arm fest. Ein Soldat der Panzereinheit 77 zielt mit seinem Gewehr in Richtung der Füße des 27 Jahre alten Ashraf Abu Rahma. Der Soldat hatte Gummi-Mantel-Munition geladen. Stehende Befehle bei der Armee verbieten, diese Munition, die Demonstranten verletzen oder nicht töten soll, aus geringerer Entfernung als 10 Meter einzusetzen.

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Zynische Kriegsführung

Jerusalem, 16. Juli 2008 – Bis zur letzten Minute hielt die libanesische Hisbollah-Miliz die Israelis und vor allem die Familienangehörigen der beiden am 12. Juli 2006 in den Libanon entführten Soldaten im Finsteren. Selbst eine halbe Stunde vor Beginn des vom BND-Vize Gerhard Konrad vermittelten Austauschs erklärte die Vertreterin des IKRK (Internationales Komitee des Roten Kreuzes): „Wir haben keine Ahnung, was die Hisbollah übergeben wird.“

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Soldaten identifiziert

Jerusalem, 16. Juli 2008 – Nachdem sich die „einwandfreie Identifizierung“ der beiden von der Hisbollah an Israel in schwarzen Särgen übergebenen Soldaten wegen ihres „schlechten Zustands“ um Stunden verzögert hatte, konnte am späteren Nachmittag die zweite Phase des Gefangenenaustausches eingeleitet werden. Schon in den Mittagsstunden fuhren extra aus Jordanien nach Israel gebrachte Lastwagen des Roten Kreuzes 199 Holzsärge mit Leichen von Hisbollahkämpfern und Palästinensern nach Ras el Nakura, dem libanesischen Grenzort. Die Toten hatten auf einem umzäunten „Terroristenfriedhof“ nahe dem See Genezareth gelegen und waren vor einigen Tagen ausgegraben worden. Unter den palästinensischen Toten, die nach Libanon gebracht wurden, befanden sich auch die sterblichen Überreste einer weiteren Symbolfigur des palästinensischen Terrors: Dalal Mughrabi.

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Die deutsche Rolle beim Gefangenenaustausch

Jerusalem, 16. Juli 2008 – Die graue Eminenz, die jenseits vom Rampenlicht den Gefangenenaustausch zwischen der libanesischen Miliz Hisbollah und dem Staat Israel vermittelt hat, ist der BND-Mann Gerhard Konrad. Manche schreiben seinen Nachnahmen auch mit einem „C“. Eine Nachfrage beim Auswärtigen Amt in Berlin, wie denn der Name richtig zu schreiben sei, blieb unbeantwortet. Bei manchen Medien in Deutschland gilt er als so geheim, dass er nur Gerhard K. genannt wird.

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Filmkritik: Das „Herz von Jenin“

Jerusalem, 12. Juli 2008 – Der neueste Film des vielfach preisgekrönten Tübinger Filmemachers Marcus Attila Vetter, „Herz von Jenin“, ist ein herzerweichender Dokufilm. Im November 2005 hatten israelische Soldaten den Befehl, auf jeden bewaffneten Palästinenser in Jenin im Westjordanland zu schießen.

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Der Messias kam Jesus zuvor

Jerusalem, 10. Juli 2008 – Eine Tinten-Inschrift von 87 Zeilen auf einem Kalkstein löst in der Welt der Theologen und Bibelforscher einen Sturm aus. Im Jahr 4 vor Christi Geburt, nach dem Tod des Königs Herodes habe sich ein Mann namens Simon zum König und Messias ausgerufen. Die Römer schlugen den Aufstand blutig nieder und töteten Simon. Doch dessen Anhänger behaupteten, er sei nach drei Tagen wieder auferstanden. Auf der jetzt plötzlich „entdeckten“  Schrifttafel mit einer „Gabriel-Offenbarung“ entzifferte Professor Israel Knohl, ein Bibel- und Talmudforscher an der Hebräischen Universität in Jerusalem, ein bislang „unlesbares“ Wort als Verkündung des Erzengels Gabriel an Efraim, dem Sohn des Josef: „In drei Tagen lebe. Ich, Gabriel, befehle es Dir, Fürst der Fürsten.“

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