«Adolf Hitler verherrlichte den Islam» – Hunderttausende Muslime kämpften für das Dritte Reich. Ihre Motive waren vielfältig, erklärt der Historiker David Motadel. | BAZ
BaZ: Herr Motadel, in den Jahren 1941 und 1942, so schreiben Sie, habe das nationalsozialistische Deutschland damit begonnen, so etwas wie eine aktive Islampolitik zu betreiben. Was passierte da und warum?
David Motadel: Zu dieser Zeit begann die deutsche Führung, sich systematisch mit dem Islam zu beschäftigen. Ein Grund dafür war, dass deutsche Soldaten 1941 und 1942 in Gebieten einmarschierten, in denen grössere muslimische Bevölkerungsgruppen lebten – auf dem Balkan, in Nordafrika, im Kaukasus und auf der Krim. Ein weiterer Grund war die militärische Lage: Ende 1941 war klar, dass der Blitzkrieg gegen die Sowjetunion gescheitert war. Ab 1942, vor allem aber nach der Niederlage in Stalingrad 1943, bemühte man sich in Berlin aus strategischem Kalkül zunehmend um grössere Allianzen.
David Motadel: Zu dieser Zeit begann die deutsche Führung, sich systematisch mit dem Islam zu beschäftigen. Ein Grund dafür war, dass deutsche Soldaten 1941 und 1942 in Gebieten einmarschierten, in denen grössere muslimische Bevölkerungsgruppen lebten – auf dem Balkan, in Nordafrika, im Kaukasus und auf der Krim. Ein weiterer Grund war die militärische Lage: Ende 1941 war klar, dass der Blitzkrieg gegen die Sowjetunion gescheitert war. Ab 1942, vor allem aber nach der Niederlage in Stalingrad 1943, bemühte man sich in Berlin aus strategischem Kalkül zunehmend um grössere Allianzen.
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