Kommentar von Honestly Concerned
Hmmm. Bislang gibt es sicherlich wenig Gründe ein Fan von Frau Nahles zu sein, ins besondere wenn es um Israel geht, doch haben wir ein Problem mit pauschalen Verunglimpfungen, die auf einer lange zurückliegenden Vergangenheit beruhen. Im Moment gibt es eine Welle von Menschen, die Fotos von einer jugendlichen Nahles zusammen mit Yassir Arafat zeigen. Hierzu ist anzumerken, dass Nahles tatsächlich in einer Freundschaftsgruppe der Jusos war, die Jungpolitiker aus der SPD mit Leuten aus dem "politischen" Arm der Jungen Fatah zusammengebracht hatte. Dies führte auch zu der späteren Aussagen von Nahles bezüglich den mutmaßlichen "Gemeinsamenkeiten" mit der "Schwesterpartei Fatah", die bis heute nicht revidiert wurden und auch immer wieder von uns kritisiert wurden. Nun gibt es aber auch eine Vielzahl von Politikern, die eine erfolgreiche Karriere - auch in Bezug auf ihre Haltung zu Israel - hatten, obgleich sie in jungen Jahren einschlägig auf sich aufmerksam gemacht hatten - siehe z.B. Joschka Fischer. In diesem Sinne, würden wir anregen zu akzeptieren, dass Frau Nahles nunmal als Vorsitzende der SPD gewählt wurde und anstatt sich auf vergangene Fehler zu versteifen, würden wir es für wichtiger erachten den Dialog mit der Nahles von heute zu suchen. Man erreicht sicher mehr im Dialog und im Fokus auf das Heute und Jetzt, wie auch mit Blick auf die Zukunft, als wenn man den den Fakt ignoriert, dass sie die gewählte Vorsitzende der SPD ist; ein Fakt den man jetzt nicht mehr abwenden kann. Selbstverständlich bedeutet dies nicht, dass man die Nahles von heute nicht kritisch und wachsam "begleiten" sollte - aber eben basierend auf ihrem Handeln von heute, anstatt längst vergangenes ungeschehen machen zu wollen.
Israelkritik und Freundschaft mit Vertretern des palästinensischen Terrorismus haben in der SPD Tradition: So verneigte sich der ehemalige SPD-Parteivorsitzende und jetzige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 2017 vor dem Grab des Mörders Jassir Arafat. Der damalige EU-Parlamentspräsident und spätere Parteivorsitzende Martin Schulz beschuldigte Israel – unter Bezugnahme auf falsche Zahlen – in seiner Knesset-Rede von 2014, des Wasserraubs an den Palästinensern. Der frühere SPD-Vizekanzler und Außenminister Sigmar Gabriel nannte Mahmud Abbas in einem Tweet 2017 seinen „Freund“ und bezichtigte Israel der 2012 – als SPD-Parteichef – der Apartheid: ein Vorwurf, den er 2017 wiederholte. (Mittlerweile „bedauert“ er die Verwendung des Begriffs Apartheid, bloß um seine inhaltliche Kritik am „Besatzungsregime“ zu erneuern.)
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