Antisemitismus als Ironie zu verkaufen, ist zynisch – Der einst so vielversprechende Jan Böhmermann scheint unrettbar an die Selbstgerechtigkeit verloren. | Süddeutsche.de
Jetzt ist es also raus. Der „Fernsehmoderator mittleren Alters“, den der Comedian Oliver Polak in seinem neuen Buch „Gegen Judenhass“ an einer ziemlich unschmeichelhaften Stelle erwähnt, ist der ZDF-Satire-Star Jan Böhmermann. Die Passage mit Böhmermann war auch der Grund dafür, dass das Buch nicht wie geplant beim Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch erschien, der bis dahin der Hausverlag Polaks war, sondern bei Suhrkamp. Kiwi-Verleger Helge Malchow hatte den Comedian aufgefordert, die Böhmermann-Stelle zu streichen, weil er eine „gegenstandslose Unterstellung“ witterte.
Martin Siebrecht
„Es waren […] drei Männer, die den Judenwitz auf der Bühne spielten.“(SZ) warum kritisiert niemand die anderen beiden (Serdar Somuncu, Klaas Heufer-Umlauf). Es ist völlig richtig Jan Böhmermann zu kritisieren, doch warum interessiert sich niemand für den dümmlichen Antisemitismus der übrigen Protagonisten?