Antisemitismus: Der monumentale Umbruch in der Gedenkkultur – Die Holocaust-Gedenkkultur fokussierte auf die Erforschung und Dokumentation der Vergangenheit. Doch mit dem Sterben der letzten Zeitzeugen müssen wir das Erinnern neu ausrichten – die EU etwa geht mit gutem Beispiel voran. | DIE WELT
Der Grad des Antisemitismus ist immer auch ein Gradmesser für den Zustand einer Demokratie. Gerade deshalb ist es besorgniserregend, wie deutlich der Antisemitismus in den vergangenen Jahren überall in Europa auf dem Vormarsch ist – und seit dem Ausbruch der Pandemie hat sich die Lage noch mal verschärft. Doch unabhängig davon, ob der Antisemitismus wie seit über 150 Jahren vom völkisch-rechten Rand kommt oder aus linken Milieus, oder aber aus jenen muslimischen Gemeinschaften, in denen Antisemitismus Alltag ist: Er trifft auf wachsenden Widerstand der Zivilgesellschaft. Deren zahlreiche Initiativen entfalten aber erst dann ihre größtmögliche Wirkung, wenn sie sich bestmöglich vernetzen. Genau das geschah dieser Tage in Brüssel.
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