Antisemitismus in der DDR: Wir brauchen ein ostdeutsches jüdisches Museum – Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Doch kaum jemand spricht über den anhaltenden Antisemitismus in der DDR nach 1945. | ZEIT ONLINE
Anfang 1953 flohen Hunderte Jüdinnen und Juden aus Angst vor erneuter Verfolgung aus der DDR. Menschen, die eben aus Konzentrationslagern, Verstecken und Ländern des Exils nach Deutschland zurückgekehrt waren und von denen viele bewusst die sowjetische Besatzungszone oder die noch junge DDR ausgesucht hatten, um ein, wie sie sagten, „neues, besseres Deutschland“ mit aufzubauen, verließen den in seinem Selbstverständnis antifaschistischen Staat wieder. Wie viele Jüdinnen und Juden in der DDR der Fünfzigerjahre unter den neu entstehenden, antisemitischen Verfolgungsdruck gerieten, lässt sich nicht sicher sagen. Bis heute bleibt die Erinnerung an dieses Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte einigen wenigen Expert:innen überlassen. Es gibt keinen öffentlichen Ort der Information, kein Ritual der Erinnerung an dieses Ereignis und die Zeit, mit der es verbunden ist.
Hinterlasse eine Antwort
Sie müssen... (sein)angemeldet sein um einen Kommentar zu schreiben.