Kommentar von Honestly Concerned
Sigmount Königsberg: "Nein, ihr lieben Palästinenser*innen, wir lassen uns von euch nicht vorschreiben, wie das Selbstbestimmungsrecht des Jüdischen Volkes auszusehen hat. Ihr habt uns auch nicht vorzuschreiben, was Antisemitismus sei und was nicht.
Ihr schreibt: "Die „Beispiele“ aber, die von der IHRA-Definition für Antisemitismus angeführt werden, setzen Judentum mit Zionismus gleich. Diese Definition suggeriert, dass alle Juden und Jüdinnen zionistisch seien und der Staat Israel in seiner aktuellen Form die nationale Selbstbestimmung aller Juden und Jüdinnen verkörpere. Dem widersprechen wir zutiefst." Weder suggeriert die IHRA-Definition, dass Judentum und Zionismus gleich seien, noch dass alle Jüdinnen und Juden zionistisch seien oder dass Israel die nationale Selbstbestimmung aller Juden verkörpere. Das ist alles nichts weiter als eine Verdrehung der Tatsachen.
Fakt aber ist: fast Jede*r Jüdin*Jude wird mit Israel identifiziert, quasi zu dessen Botschafter qua Natur. Israel wird systematisch dämonisiert und delegitimiert, gerade palästinensische Medien scheuen nicht davor zurück, Israel mit Nazi-Deutschland gleichzusetzen.
Und gerade in Deutschland wird die sog. "Israelkritik" als Umwegkommunikation eingesetzt, um dem (sozial unerwünschten) Antisemitismus Ausdruck zu geben.
Ihr irrt aber noch mehr, wenn ihr schreibt:
"Der Kampf gegen Antisemitismus muss im Rahmen des internationalen Rechts und der Menschenrechte stattfinden. Er sollte fester Bestandteil im Kampf gegen alle Formen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sein, dazu gehören auch Islamophobie und Rassismus gegen Araber*innen und Palästinenser*innen."
Antisemitismus und Rassismus sind zwei völlig verschiedene Phänomene, die getrennt betrachtet werden müssen. Alles zusammen in einen großen Pott zu werfen verwischt diese Unterschiede und be- und verhindert den Kampf sowohl gegen Antisemitismus als auch gegen Rassismus."
„Wir, die Unterzeichnenden, palästinensische und arabische Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Journalist*innen und Intellektuelle, drücken mit dieser Erklärung unsere Sicht auf die Definition von Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) aus und auf die Art und Weise, wie diese Definition in mehreren Ländern Europas und in Nordamerika verstanden und umgesetzt wird.
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