Kommentar von Honestly Concerned
Nach den uns vorliegenden Unterlagen, versucht das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst den Fall herunterzuspielen und unter den Tisch fallen zu lassen. Während die Antidiskriminierungsstelle des Bundes Konsequenzen in den Raum gestellt hat, wird von Hessen blockiert, bestritten, verharmlost und das Opfer zum "Verräter" gemacht. Das Ganze ist ein Trauerspiel und in völligem Widerspruch zu den regelmäßigen Bekundungen, dass man in Hessen weder Antisemitismus, noch Diskriminierung dulden würde. Was genau der Grund dafür ist, dass man einen Beamten in dieser Form in Schutz nimmt, der in seinem Dienstzimmer mehrere Kennzeichen nationalsozialistischer Organisationen gezeigt hat und diese trotz wiederholter Aufforderung durch mehrere Beschäftigte nicht entfernt hat - was eine ausreichende Verletzung seiner Dienstpflichten darstellt, (wofür er auch schon in Bayreuth in Verruf geraten war) - ist und bleibt ein Rätsel für uns (sogar ganz abgesehen von den anderen Schikanen und dem Mobbing, dass Herrn Jossifov darüber hinaus erleben musste).
Fakt ist, dass es völlig egal ist, ob Herr Jossifov, wie z.T. in den Medien behauptet, zum Spielball zwischen dem Intendanten des Staatstheaters und dem Direktor geworden ist. Das Einzige was für uns zählt, ist dass er ein Opfer von (aus unserer Sicht antisemitischer) Diskriminierung geworden ist und dieser Fall, ähnlich wie im Fall der Documenta, für die Verantwortlichen konsequenzlos ausgesessen werden soll. Nach allem was bekannt ist, hätte Herr von Berg schon lange von seinem Posten entbunden werden müssen, ganz abgesehen davon, dass man dem Opfer mehr als nur eine Entschuldigung für die mittlerweile schon traumatischen Erlebnisse schuldet.
Die Sache scheint eindeutig: Ein Jude aus Israel wird unter ein Hakenkreuz zitiert, von einem Deutschen, der früher Verwaltungschef der Bayreuther Wagner-Festspiele war. Der Deutsche mit Bayreuth-Hintergrund ist Holger von Berg, Geschäftsführender Direktor am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden. Der Jude aus Israel ist Ilia Jossifov, seit Frühjahr dort Orchesterdirektor.
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