Arye Sharuz Shalicar: Mich werden sie nicht einschüchtern | DIE WELT

Kommentar von Honestly Concerned

Arye Sharuz Shalicar: "Deutschlandfunk und Frankfurter Rundschau haben im Anschluss an den offenen Brief von 60 “Israelkritikern” an die Kanzlerin, in dem wüste Beschimpfungen über mich und mein Buch stehen, einigen dieser Hetzer die Gelegenheit gegeben, sich in Interviews und Gastbeiträgen zu äußern und ihre Lügen weiter zu verbreiten. Das, ohne mir die Möglichkeit zu geben mich gegen die Vorwürfe zu äußern und mich gegen die Diffamierungen zur Wehr zu setzen.
Das ist kein Journalismus! Das ist Stimmungsmache und Hetze!
In einem Gastbeitrag für WELT komme ich jetzt zu Wort.
Da der Artikel hinter einer Paywall steht und nicht jeder von euch ein Abo hat, habe ich die Erlaubnis bekommen, einen Teil des Artikels hier zu posten:
"...Auch das ist eine Lüge. Ich bin weder ein Mitarbeiter noch ein Berater des Mossad. Tatsächlich arbeite ich als Abteilungsleiter im Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Zu meinem Aufgabenbereich gehören unter anderem die Betreuung von Medien und die Pflege von Internationalen Beziehungen. Deutschland aber gehört nicht zu meinen beruflichen Zuständigkeiten. Ich äußere mich in Deutschland und zu Deutschland, weil ich in der Bundesrepublik aufgewachsen bin und mich diesem Land noch immer verbunden fühle.
Aber das tue ich nicht als Sprachrohr der israelischen Regierung, sondern als Privatmann und Publizist, der ich auch schon vor meiner Tätigkeit für den Staat Israel war. Schließlich erschien mein erstes Buch „Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude“ 2010 – also sieben Jahre, bevor ich Regierungsmitarbeiter wurde. Meine Bücher, Zeitungsartikel, Facebook- und Twitter-Posts werden weder von der israelischen noch von der deutschen Regierung in irgendeiner Weise gefördert oder „unterstützt“, wie es Micha Brumlik in der „Frankfurter Rundschau“ behaupten darf.
Finanziell unterstützt hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung lediglich eine Veranstaltungsreihe der deutsch-israelischen Gesellschaft mit dem Titel “Antisemitismus und was man dagegen tun kann”. Ich bin dort als Redner aufgetreten. Aber es scheint, dass die Autoren und Unterzeichner des offenen Briefes weniger an den Fakten interessiert sind, als an der Diffamierung von ihnen missliebigen Personen.
Nicht zu erklären ist dagegen, warum die Medien, die über den Fall berichten – nicht nur die „Frankfurter Rundschau“ und der „Deutschlandfunk“ –, mir nicht ein einziges Mal die Gelegenheit gegeben haben, zu diesen sehr schweren Vorwürfen Stellung zu nehmen. Dass sie sich nicht an mich gewendet haben, um die Tatsachenbehauptungen des Briefes zu überprüfen. Das widerspricht jeder journalistischen Sorgfaltspflicht. Und es ermöglicht eine Hetzkampagne, bei der es sicher nicht um die Bekämpfung des Antisemitismus geht.
Schließlich nehmen weder die Autoren des offenen Briefes noch die Medien, die ihnen ein Forum bieten, den Inhalt meines Buches auch nur zur Kenntnis. Darin gehe ich in anhand Dutzender persönlicher Erlebnisse auf die verschiedenen Formen des aktuellen Antisemitismus ein – linken, rechten, muslimischen, christlichen Antisemitismus – verstärkt durch Medien, Verschwörungstheorien, durch „Alibi-Juden“ und den israelbezogenen Antisemitismus. Ich nehme dabei kein Blatt vor den Mund und nenne Medien, Organisationen und Einzelpersonen beim Namen...."
Euer ARO"