Besuchspflicht für Flüchtlinge? – Zwei Positionen zur Debatte | Jüdische Allgemeine
Pro – Doron Kiesel: »Gerade muslimische Migranten sollten sich in KZ-Gedenkstätten mit Judenhass auseinandersetzen«
Der verordnete Besuch von Flüchtlingen in Gedenkstätten oder ehemaligen Konzentrationslagern kann – das sei sogleich den Kritikern der Anregung des Präsidenten des Zentralrats zugestanden – nicht nur folgenlos bleiben, sondern sehr wohl auch tradierte antisemitische Hassfantasien noch beflügeln. Wenn ein solcher Schritt jedoch nicht als schockpädagogische Maßnahme, die bereits in den 60er-Jahren als Mittel der Abschreckung ihr Ziel verfehlte, intendiert ist, sondern in bildungspolitische Lernkonzepte eingebettet wird, dann lassen sich mit diesen Besuchen womöglich nachhaltige Erkenntnisse aufseiten der Zielgruppe gewinnen.
Der verordnete Besuch von Flüchtlingen in Gedenkstätten oder ehemaligen Konzentrationslagern kann – das sei sogleich den Kritikern der Anregung des Präsidenten des Zentralrats zugestanden – nicht nur folgenlos bleiben, sondern sehr wohl auch tradierte antisemitische Hassfantasien noch beflügeln. Wenn ein solcher Schritt jedoch nicht als schockpädagogische Maßnahme, die bereits in den 60er-Jahren als Mittel der Abschreckung ihr Ziel verfehlte, intendiert ist, sondern in bildungspolitische Lernkonzepte eingebettet wird, dann lassen sich mit diesen Besuchen womöglich nachhaltige Erkenntnisse aufseiten der Zielgruppe gewinnen.
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