Bundespräsident bei Gedenken – Auch Ministerpräsident Haseloff und Zentralratspräsident Schuster erinnern an den Terroranschlag | Juedische-allgemeine

Kommentar von Honestly Concerned

Simone Hofmann: "Sicher gut gemeint, aber es reicht halt nicht. Die Zeit der frommen Lippenbekenntnisse, der betretenen Gesichter pflichtbewußt an Gedenktagen, reichen nicht. Was nützt das alles, wenn sich jüdische Menschen hier nicht mehr sicher fühlen, wenn sie auf offener Strasse angegriffen werden und die Politik es nicht schafft, auch den muslimischen Antisemitismus klar zu benennen?? NICHTS. Wir werden in Zukunft eine Veränderung der Erinnerungskultur haben, diese ist ja schon erkennbar. Wir müssen uns überlegen, wie wir in Zukunft würdig gedenken. Dazu gehört auch, dass jüdische Menschen hier sicher leben können. Es kann nicht sein, dass ich, wenn ich zum Beispiel von einer pro Israel Demonstration zu meinem Auto gehe, meines Lebens nicht sicher bin, wenn ich eine kleine Israel Fahne erkennbar in der Hand halte. Da läuft was gehörig falsch. Und aus falsch verstanden der Toleranz, darf man muslimischen Antisemitismus nicht totschweigen!! Wer nur den Blick nach rechts wendet und sich nicht nach links und auch nicht Richtung muslimischen Antisemitismus umschaut, der wird ganz schnell böse überrascht werden. Der Antisemitismus ist eine Medaille, die es zu wenden gilt, sie muss von allen Seiten betrachtet werden und sie muss vor allen Dingen von allen Seiten klar benannt werden. Gedenkstunden und Gedenktage pflichtbewusst zu begehen, ist zwar löblich, aber wenig effektiv im Kampf gegen den alltäglichen Antisemitismus heute. Denn die Menschen, die wir erreichen wollen, erreichen wir damit gar nicht. Aber vorallem werden diese Pflichtveranstaltungen den Opfern nicht gerecht. Es sind Welten ermordet worden und es wurde Generationen die Möglichkeit genommen, überhaupt geboren zu werden. Wir sehen das ja in Generationslücke. Nicht gedenken ist auch falsch, aber ich würde mir wünschen, dass der muslimische, rechte und linke Antisemitismus gleichermaßen benannt wird. Nur dann kann das Gedenken auch glaubwürdig sein. Die Freundschaft und die alljährlichen Glückwunschtelegramme für den den Iran tragen hier rauch nicht zur Glaubwürdigkeit bei. Der Zentralrat der Juden in Deutschland verleiht dem Bundespräsidenten im Januar 2022 die Leo Baeck Medaille. Eine wie ich finde falsche Entscheidung nicht gegenüber dem Amt, aber der Person, die das Amt momentan bekleidet. Der Zentralrat ist eben leider auch nicht frei in seinen Entscheidungen und gewissen Zwängen unterlegen, leider."