“Der israelische Staat raubt ihnen ihre Identität” – Die israelische Autorin Lizzie Doron lebt in Tel Aviv und Berlin – aber sie kennt die bedrückende Realität der Palästinenser im Ostteil der Stadt. | Süddeutsche.de
Lizzie Doron gehört zu den bekanntesten Schriftstellerinnen in Israel. In ihren ersten Büchern, die autobiografisch gefärbt waren, hat sie sich mit den Traumata von Holocaust-Überlebenden auseinandergesetzt und sich so eine große Fangemeinde erschrieben. Ihr jüngstes Buch aber, “Sweet Occupation”, wurde in Israel nicht veröffentlicht, sondern nur in Deutschland. Viele israelische Verlage lehnten es ab, den Text zu drucken, in dem sie Palästinenser zu Wort kommen lässt und ehemalige Soldaten, die heute die Besatzung kritisieren. Doron lebt in Tel Aviv und Berlin.
Alan Posener: "Mitteilung des Verlags dtv: "In der Süddeutschen Zeitung von heute (7.12.2017) wurde die israelische Schriftstellerin Lizzie Doron zu ihrem aktuellen Buch Sweet Occupation und zur aktuellen Verschärfung in der Jerusalem-Frage interviewt.
Zitat: "Ich bin nicht in der Lage, mich über eine Hauptstadt Jerusalem zu freuen, während das Leben für 300.000 Palästinenser im Ostteil der Stadt die Hölle ist, weil sie keine Rechte besitzen und weil sie im Schlamm leben.""
Wenn das Leben in Ostjerusalem "die Hölle" ist, wie würde Doron das Leben in Syrien oder in den vom IS besetzten Gebieten beschreiben? Als ich das letzte Mal da war, lebten die Menschen in Ostjerusalem nicht "im Schlamm", sondern in Häusern und Wohnungen mit funktionierendem Wasser- und Stromanschluss, und wenn es morgens klingelte, war es nicht irgendwessen Geheimpolizei. Sie genossen Rechte, von denen man anderswo in der arabischen Welt nur träumt. Aber vielleicht hat sich seitdem alles verändert.
Merke: Man schadet seiner Sache, wenn man übertreibt, in der Hoffnung, die dummen Europäer würden es nicht merken oder würden den Juden jede Gemeinheit zutrauen."
Alan Posener
https://www.youtube.com/watch?v=RkxtErunF3Q&app=desktop