Kommentar von Honestly Concerned
Geschickt geschrieben; einige gute und richtige Punkte, vor allem die Erkenntnis, dass BDS in sich als eine friedensfeindliche Bewegung gegründet wurde, die Israel das Existenzrecht abspricht, doch wendet sich der Artikel dann in eine andere Richtung, verharmlost des Antisemitismus der Bewegung und stellt so den Anti-BDS Beschluss des Bundestages in Frage, wie letztendlich auch die IHRA-Antisemitismusdefinition.
"...Die NZZ hat 2017 beim BDS-Gründer Omar Barghuti in Ramallah nachgefragt, und der hat bereitwillig bestätigt, was BDS-Protagonisten in aller Welt verkünden: dass Israel ein rassistischer «Apartheidstaat» sei und jede Zusammenarbeit mit ihm des Teufels...Für ihn kann es nur einen Staat geben, einen palästinensischen, so wie es für jeden rechten Israeli nur noch einen Staat geben kann, einen jüdischen. Für ein Gebilde namens Israel ist im Weltbild des BDS-Gründers Barghuti kein Platz.... Israel soll isoliert und in die Knie gezwungen werden, die wenigen noch lebenden palästinensischen Vertriebenen und ihre zahlreichen Nachkommen sollen zurückkehren dürfen in ihre einstige Heimat. «Es ist unmöglich, Israel als jüdischen Staat auf unserem Land zu akzeptieren», sagte Barghuti. Mit dem jüdischen, unterdrückerischen und rassistischen Staat Israel gebe es keinen Frieden. Und langfristig müsse er weg...."
Über die internationale Kampagne von Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) wird fast nur mit Schaum vor dem Mund gesprochen. Die einen finden sie gerecht und edel, die anderen antisemitisch und verabscheuenswürdig; der kühle Blick aus der Distanz ist selten. Beide Seiten glauben sich im Recht, die Chance, dass man sich in absehbarer Zeit näherkommt, liegt bei null. Übersehen wird, dass es diskussionswürdige Grauzonen gibt, dass Gutgemeintes üble Folgen haben kann und dass keiner der Glaubenssätze in diesem Streit viel taugt.
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