Die unausrottbare „Stürmer“-Krake: Was bitte soll an einer antisemitischen Karikatur antisemitisch sein? | mena-watch.com
Der populäre deutsche Karikaturist Dieter Hanitzsch versteht die Welt nicht mehr: „Als Protest gegen TTIP habe ich heute am ‚Sonntagsstammtisch‘ [des Bayerischen Rundfunks] diese Karikatur mit der ‚Krake TTIP‘ gezeigt. Unerwartet wurde mir von Zuschauern Antisemitismus und Verwendung von Methapern antijüdischer Nazi-Propaganda vorgeworfen. Meine Stellungnahme zu diesen Vorwürfen ist: Es erfüllt den Tatbestand der schweren Beleidigung, mir im Zusammenhang mit dieser Karikatur Antisemitismus und Verwendung von Stürmer-Metaphern vorzuwerfen. Ich behalte mir rechtliche Schritte dagegen vor. Was an dieser Karikatur antisemitisch sein soll, erschließt sich mir wirklich nicht. Dass die Nazis die Krake als Vehikel für ihre antijüdische Propaganda benutzt haben, kann doch nicht bedeuten, Kraken in der Karikatur grundsätzlich als antisemitisch zu verstehen und sie damit quasi zu verbieten! ‚Die Metapher der Krake gehört spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts zum Repertoire der Karikaturisten. Sie dient als Sinnbild für eine erdrückende, alles an sich raffende Übermacht.‘ (aus einem medienwissenschaftlichen Aufsatz)“
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