Documenta-Nachlese: Postkoloniale Umdeutungskünste – Eine Diskussion am Hamburger Institut für Sozialforschung will den Antisemitismus-Skandal auf der Documenta aufarbeiten. Doch die Wissenschaftler üben sich in der Kunst der Beschwichtigung. | FAZ.NET
Das Potential der Kunst, die Gesellschaft durchzurütteln, hat die Documenta 15 wie keine andere Ausstellung vor ihr demonstriert. Allerdings anders, als ihre Initiatoren es sich erhofft hatten: Postkolonialistische Botschaften, die Absage an westlichen Individualismus und die Feier kollektiver Wirtschafts- und Gesellschaftsformen sollten das politische Gravitationszentrum der Schau bilden. Stattdessen bestimmten bald heftige Vorwürfe die öffentliche Diskussion. Auslöser waren Darstellungen, deren Bildelemente – Reißzähne, Hakennase, brutale Soldatenvisagen mit Davidstern auf dem Helm – teilweise antisemitisch, teilweise mindestens von Israel-Hass bestimmt waren.
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