Erdogan schafft sich eine „zweite Staatskasse“ | Mena-watch
„Angesichts der durch den Absturz der türkischen Lira verschärften Wirtschaftskrise hat Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Reihe von Erklärungen veröffentlicht, in denen er gegen Preiserhöhungen und Kapitalflucht donnert. Am 12. September traf er eine wichtige Entscheidung, die ihn faktisch zum Chef der Wirtschaft macht. Er ernannte sich selbst zum Vorsitzenden des türkischen Staatsfonds (TVF), der über 200 Milliarden Dollar an öffentlichen Vermögenswerten verfügt, und machte seinen Schwiegersohn, den Finanzminister Berat Albayrak zu seinem Stellvertreter an der Spitze des TVF. Indem er sich an die Spitze einer Institution stellt, die strategisch bedeutsame öffentliche Unternehmen kontrolliert, gewinnt Erdogan ein außergewöhnliches Maß an Kontrolle über die Wirtschaft. Der TVF wurde im August 2016 im Rahmen des Ausnahmezustands gebildet. Er hält Anteile an öffentlichen Großkonzernen wie der Ziraat-Bank, dem Pipeline-Betreiber BOTAS, dem Ölunternehmen TPAO, der Post, der Istanbuler Börse, dem Satellitenkommunikationsunternehmen TURKSAT, der staatlichen Lotterie, Turkish Airlines, Halkbank und der türkischen Telekom.
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