Kommentar von Honestly Concerned
Die Zeiten haben sich geändert. Was damals noch ein Skandal war, ist heute Alltag! Die Inszenierung wird findet dieses mal aber auch in einem anderen Rahmen statt - mit einem Begleitprogramm - ein Programm, was letztendlich dazu beiträgt Antisemitismus zu beleuchten und zu diskutieren.
"...Für die jüdische Gemeinde ist es 30 Jahre nach der Bühnenbesetzung keine Provokation mehr. „Im Gegenteil. Es ist doch gut, wenn über Antisemitismus diskutiert wird, auch am Beispiel dieses Stücks“, sagt Dr. Dieter Graumann, Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses. Er sieht im Rückblick Positives in der Bühnenbesetzung. „Wir müssen für unsere Interessen eintreten, dann sind wir auch nicht alleine. 1985 war so gesehen eine Initialzündung für das jüdische Leben in Deutschland. Seitdem hat sich alles sehr positiv entwickelt.“ Keinesfalls seien wieder Bühnenbesetzungen geplant. „Es wird ja im Rahmen eines Symposiums gezeigt, und im Symposium diskutieren auch Juden. Warum sollte jemand die Bühne besetzen?“..."
Ein Skandal des Theaters? Vor 30 Jahren besetzten Mitglieder der jüdischen Gemeinde Frankfurts die Bühne im Kammerspiel und verhinderten die Uraufführung von Fassbenders Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod“. 30 Jahre später erinnert ein Symposium daran. Proteste von jüdischer Seite sind diesmal nicht zu erwarten.
Thomas Daniel
Adam Rosenberg