Kommentar von Honestly Concerned
Persönlicher Kommentar von Sacha Stawski: "Ich schätze Felix Klein und seine Ehrlichkeit, wie auch sein Engagement sehr. Zumeist außerhalb des Blickfelds der Öffentlichkeit, hat er sich seit Anbeginn seiner Berufung für diverse neue Initiativen und Projekte eingesetzt. Genauso muss man ihm für sein durchaus öffentliches Engagement gegen BDS danken. Seine Stellungnahmen zur Einstellung sämtlicher Unterstützung antisemitischer Organe aller Art mangeln nicht an Deutlichkeit. Auch die Zusammenarbeit mit RIAS und anderen Organisationen, wie auch der Ausbau der Zusammenarbeit mit den Antisemitismusbeauftragten in einer Vielzahl von Ländern (sowohl auf bundes- wie auch internationaler Ebene) ist lobenswert.
Nun wirft man ihm vor keine Ergebnisse zu erzielen. Dem würde ich widersprechen, allerdings ist die Situation in Deutschland (bzw. Europa) mittlerweile extrem verfahren und egal über welche Form von Antisemitismus wir sprechen; egal ob von rechts, links, aus der Mitte, islamischer Antisemitismus oder der als vermeintliche "Israelkritik" verschleierte Antisemitismus, Antizionismus, usw. – der Antisemitismus wird sich nicht durch die Berufung eines Mannes von heute auf morgen wieder bekämpfen lassen. In diesem Sinne begrüße ich sogar, mit welcher Deutlichkeit Felix Klein die schreckliche Situation benennt, auch wenn ich seiner Schlußfolgerung nicht zustimmen kann.
Für mich kann die Antwort nicht sein, dass sich Juden wieder verstecken sollen – weder ihre Kippa, noch die Mezuzah an ihren Türen und nein, es wäre völlig falsch, wenn sich Juden im nächsten Schritt in abgeschottete und schwer geschützte Ghettos zurückziehen müßten, um einigermaßen sicher in Deutschland leben zu können. Genauso gibt es keinen Grund, warum sich Juden von dem einzig jüdischen Staat in irgendeiner Weise distanzieren müßten, nur um sich nicht zu Zielscheiben zu machen. Viel mehr geht es darum, daß Lehrer, Polizisten, Richter, Anwälte und Öffentliche Angestellte aktiv über Antisemitismus - und wie sie damit umgehen sollen - geschult werden müssen; die bereits anerkannte Antisemitismusdefinition muß endlich Anwendung finden und antisemitische Straftaten müssen geahndet und bestraft werden; sämtliche Verschleierungsversuche, diese als alles andere als antisemitische Straftaten einzuordnen, müssen aufhören.
Die Antisemitismusbekämpfung muß in den Kindergärten und Schulen beginnen und muß im Alltag fortgesetzt werden und das mit aller Konsequenz, aber, wie schon gesagt, nicht in dem sich Juden wieder verstecken. Aus meiner Sicht, sollte die Reaktion eher das Gegenteil sein: Jetzt erst recht! So erinnern wir uns an die Aufrufe, dass auch Nichtjuden aus Solidarität eine Kippa anziehen sollten. Genauso, hoffen wir, dass viele die noch verbliebenen Israeltage, wie z.B. am 4.6. auf der Hauptwache in Frankfurt dazu nutzen werden, um dort ein deutliches Zeichen zu setzen.
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Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, rät Juden davon ab, überall in Deutschland die Kippa zu tragen. Er habe seine Meinung „leider geändert“ und spricht von einer „zunehmenden gesellschaftlichen Enthemmung“.
Honestly Concerned e.V.
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