Gatkommentar Volker Beck: Die EKD und der Nahostkonflikt | DIE WELT
Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat sich mit BDS (der antisemitischen Kampagne Boycott, Divestment and Sanctions gegen Israel) beschäftigt und eine Stellungnahme veröffentlicht. Er will es dabei mal wieder allen recht machen und langt daneben. Mit aller historischen und moralischen Wucht formuliert die EKD ihre Positionierung zu Israel, dem Nahostkonflikt und der antisemitischen BDS-Kampagne. Diese Wucht und der konkrete Inhalt stehen allerdings in einem merkwürdigen Missverhältnis. „Die besondere historische Verantwortung Deutschlands“ und auch das „eigene historische Versagen gegenüber den Juden“ soll Ausgangspunkt der EKD für ihre Perspektive auf das Thema sein: „Israel hat für das deutsche Selbstverständnis seit Ende des Zweiten Weltkrieges eine fundamentale Bedeutung. Anhand von Israel reden wir immer auch über uns und unsere Lehre aus Auschwitz.“ Man erfährt, dass man „im Interesse einer friedlichen Regelung des israelisch-palästinensischen Konfliktes, an der gerade Deutschland interessiert sein muss“, formuliert. Warum andere Länder dieses Interesse nicht oder weniger haben sollten, erfährt der Leser nicht.
Sacha Stawski
https://www.idea.de/gesellschaft/detail/volker-beck-kritisiert-ekd-votum-zu-antisemitischer-bds-bewegung-112314.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=idea+%7C+Der+Tag+-+Corona%3A+Kirchenvertreter+rufen+zum+Zusammenhalt+auf+-+T%C3%BCrkische+Evangelische+Allianz%3A+Lage+der+Christen+weiter+angespannt+-+Volker+Beck+kritisiert+EKD-Votum+zu+%E2%80%9Eantisemitischer%E2%80%9C+BDS-Bewegung