Gehobener Judenhass – Eine zu enge Antisemitismus-Definition versperrt den Blick auf die Ressentiments gebildeter Schichten. | Audiatur-online

Die Kluft zwischen Erkenntnissen der empirischen Antisemitismusforschung und den Meinungen grosser Teile der Bevölkerung (inklusive politischer Vertreter und zum Teil auch Akademiker) ist gross: Eine zu enge Definition von Antisemitismus, die nicht den Fakten entspricht, ist die Grundlage dafür, dass Antisemitismus oft entweder als ein Randgruppenphänomen oder als ein blosses Vorurteilssystem konzeptualisiert wird. Dadurch wird zum einen die historische Realität der Judenfeindschaft als kulturhistorisch verankertes Weltdeutungssystem missachtet, zum anderen die Brisanz des aktuellen Antisemitismus bagatellisiert.
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