Hanno Loewy: „Kampagne deutscher Medien gegen die Documenta“ – Welche Positionen hinter der Antisemitismusdebatte um die Weltkunstschau steckten, erklärt Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums Hohenems | derStandard.de › Kultur
Bereits Monate vor Beginn begannen die Diskussionen: Als einige Tage nach der Eröffnung der Documenta ein als antisemitisch eingestuftes Bild abmontiert wurde, war das Debakel komplett. Die Debatte ebbte auch in den vergangenen 100 Tagen nicht ab.
STANDARD: Die Documenta wurde von einer Antisemitismusdebatte überschattet. Wie haben Sie diese wahrgenommen?
Loewy: Die Debatte war von zwei Dingen geprägt. Zum einen von der Weigerung eines großen Teils der Medienöffentlichkeit, zur Kenntnis zu nehmen, dass hier zwei vollkommen unterschiedliche legitime Perspektiven auf den Nahen Osten aufeinandertreffen. Der zweite Aspekt besteht darin, wie die Projektionen auf diesen Konflikt in europäischen Auseinandersetzungen benutzt werden, in denen es um Migration und das Verhältnis zu Muslimen geht oder um die Frage, ob wir eigentlich in einer liberalen oder einer illiberalen Demokratie leben wollen….
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