Haus der Wannseekonferenz: Antisemitische Vorfälle „schockierender und viel direkter“ als früher – Der stellvertretende Direktor der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Matthias Haß, sieht neben der Zunahme auch eine neue Qualität von antisemitischen Vorfällen in der Gesellschaft. | Die Nachrichten
Sie seien schockierender und viel direkter als früher, sagte der 55-Jährige der Katholischen Nachrichten-Agentur. Das zeige sich in der Gedenkstätte etwa durch antisemitische Einträge ins Gästebuch, die meist „verschwurbelt“, teilweise aber auch offen seien. Antisemitismus habe es nach 1945 zwar immer gegeben. Was man derzeit aber an Wiederaufleben von Vorurteilen oder Verschwörungstheorien erlebe, sei „enorm“. Er habe das bis vor Kurzem nicht für möglich gehalten. Als Beispiel verwies Haß auf das klassisch antisemitische Stereotyp von unsichtbaren Mächten, wonach im Hintergrund welche seien, „die uns was wollen.“ Dies hänge im Moment vor allem mit der Kritik an den Corona-Maßnahmen zusammen.
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