Hilfe für palästinensische Flüchtlinge | Deutscher Bundestag
Berlin: (hib/JOH) Der Länderdirektor des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) im Libanon, Matthias Schmale, hat am Mittwochmorgen im Entwicklungsausschuss an die Staatengemeinschaft appelliert, die 450.000 palästinensischen Flüchtlinge im Libanon politisch und finanziell weiter zu unterstützen. Viele lebten schon mehr als 60 Jahre in den zwölf palästinensischen Flüchtlingscamps, dazu seien in den vergangenen fünf Jahren 42.000 palästinensische Flüchtlinge aus Syrien gekommen, berichtete Schmale. Nachdem der Libanon seit Beginn des syrischen Bürgerkrieges 2011 mehr als eine Million Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen habe, fühlten sich viele zunehmend vernachlässigt. In der Folge könnte es zu sozialen Unruhen kommen, zudem steige der Druck, nach Europa zu fliehen, warnte er. „Wir müssen alles tun, um den Menschen in den Camps ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen“, betonte Schmale. Dazu gehöre es auch, den Flüchtlingen Ausbildungsplätze und Arbeit und damit eine Perspektive zu verschaffen. Bleibe die notwendige Hilfe aus, sagte Schmale, wachse auch das Rekrutierungspotenzial extremer Gruppierungen, wie dem „Islamische Staat“ (IS).
Eva Ullmann
Insbesondere die vielen Kinder leben schon seit über 60 Jahren in diesen Camps. 🙁 Warum redet niemeand über die Integration dieser Campbewohner in deren Aufnahmeländern? Geht es letztlich nur um die Existenzsicherung der UNRWA?