Innere Unsicherheit – Wenn deutsche Reisende nach Israel flogen, ärgerten sie sich über harsche Kontrollen. Seit Europa vom Terror betroffen ist, zeigen viele plötzlich Verständnis. | Tagesspiegel
Es beginnt schon in Schönefeld. Wer von Berlin aus mit der Fluglinie El Al nach Israel möchte, muss in Halle D vor ein Stehpult treten und eine Reihe merkwürdiger Fragen beantworten. Zum Beispiel: „Verreisen Sie oft? Warum ausgerechnet Israel?“ Es wird noch persönlicher: „Wo leben Sie in Berlin? Haben Sie arabische Freunde? Welche Personen kennen Sie in Israel?“ Die naheliegendste Antwort auf jede dieser Fragen wäre „Das geht Sie gar nichts an!“, aber da man ja die Reise antreten will und ahnt, dass der Mann im dunklen Anzug genau das verhindern könnte, bleibt man höflich. Sogar dann noch, als der Fragensteller verlangt, einem auf dem Smartphone in die Liste der Facebookfreunde zu schauen. Frechheit. Oder?
Nicole Petrahn
Ich weiß ja nicht, was für einen Hintergrund man haben muss, aber ich wurde noch nie aufgefordert, meine FB-Chatliste zu zeigen oder bin gefragt worden, ob ich arabische Freunde habe. Und geärgert habe ich mich über die Kontrollen auch noch nie.
Ich glaub, da wird mal wieder viel interpretiert.