Israel-Kritik in Israel – Im Dokumentarfilm „Nous sommes tous juifs allemands“ stellt Daniel Cohn-Bendit sich Israel, dem Land, in dem er niemals leben wollte – und legt dabei viele seiner Zweifel offen. | Faz
Von Daniel Cohn-Bendit stammt der ketzerische Satz: „Ich kann überall gut als Jude leben, außer in Israel.“ Zu sehr störten den säkularen Weltbürger dort die religiöse Orthodoxie, zu sehr den Verfechter des „Multikulti“ die strikte Ausgrenzung nichtjüdischer Migranten, zu sehr den Libertären der Autokrat Benjamin Netanjahu. Und natürlich die Behandlung der Palästinenser. Vom früheren Europaparlamentarier stammt jetzt ein indirekter, aber sehr viel weiterführender Beitrag zur aktuellen Debatte, wie kritisch man „mit Israel umgehen“ darf. In einem Film, der jüngst im französischen Fernsehen gezeigt wurde und im Herbst in Deutschland uraufgeführt werden soll, stellt er sich dem Land, das inzwischen auch Naomi Bubis, Tochter des verstorbenen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, dem Leben in Frankfurt vorzieht. „Bist du deutsch?“ fragt Cohn-Bendit sie. Jedenfalls, dass sie einen veganen Laden in Tel Aviv unterhält, sei das „Jecke“ an ihr, kommen sie überein.
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