Israelische Bürgerrechtler klagen wegen Lordes Konzert-Absage | Die Kulturzeit-Nachrichten – Kulturzeit-News vom Mittwoch, 31.01.2018 | 3sat
Eine israelische Bürgerrechtsgruppe hat zwei Neuseeländerinnen verklagt, die die Sängerin Lorde zur Absage ihres Konzerts in Israel überredet haben sollen. Die beiden Frauen hätten gewusst, dass sie mit ihrem offenen Brief an die Musikerin zu einem Boykott Israels aufriefen, teilte die Gruppe Shurat HaDin mit. Die Gruppe reichte am 30. Januar eine Klage in Jerusalem ein und forderte im Namen von drei mutmaßlich geprellten Konzertbesuchern eine Entschädigung von etwa 10.000 Euro. Die Klage sei ein Versuch, harte Konsequenzen gegen Menschen zu erreichen, die selektiv auf Israel abzielten und den jüdischen Staat unrechtsmäßig und illegal boykottierten, sagte Anwältin Nizana Darschan-Leitner, die die Bürgerrechtsgruppe leitet. Die Klage wäre der erste Prozess auf Grundlage eines umstrittenen israelischen Anti-Boykott-Gesetzes aus dem Jahr 2011. Dafür müsse bewiesen werden, dass der Aufruf zu einem letzendlichen Boykott geführt habe – was in diesem Fall eindeutig sei, so die Anwältin. Die beiden Neuseeländerinnen, eine davon jüdischer und die andere palästinensischer Abstammung, hatten die neuseeländisch-kroatische Sängerin Lorde in einem offenen Brief aufgefordert, einen Standpunkt zum Nahost-Konflikt zu beziehen. Lorde sagte daraufhin geplante Shows in Israel ab.
Honestly Concerned e.V.
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