Israels Annexionspläne: Die Palästinenser sind auch selbst schuld | Spiegel

Kommentar von Honestly Concerned

Natürlich gibt es für Christoph Schult einen Hauptverantwortlichen für alle Probleme in Nahost: Netanjahu. Gleichwohl ist es geradezu ein Wunder auch mal deutliche Worte der Kritik an Abbas und seiner Autonomiebehörde beim Spiegel zu lesen:
"...Jetzt rächt sich, dass Abbas nicht auf frühere Angebote israelischer Regierungen eingegangen ist. Mit Netanyahus Vorgänger Ehud Olmert waren die Verhandlungen weit gediehen, wie Abbas im Nachhinein selbst zugab. "Wir haben mit ihm sehr ernsthaft verhandelt", sagte er 2010 in einem SPIEGEL-Gespräch. "...Der Palästinenserpräsident, der sich selbst seit elf Jahren keiner Wahl mehr gestellt hat, scheitert an der israelischen Demokratie.
Sich in die Schmollecke zurückzuziehen, war ein schwerer taktischer Fehler.... Aber Abbas hätte auf Netanyahus Verhandlungsangebot eingehen müssen, um ihn vor den Augen der Weltgemeinschaft zu testen. So aber konnte Netanyahu all die Jahre behaupten, er wolle ja verhandeln, Abbas aber nicht. Zudem weigerte sich der palästinensische Autonomiechef, Israel als jüdischen Staat anzuerkennen. Damit nährte er den Verdacht, er wolle die Rückkehr der Flüchtlinge an ihre Heimatorte durchsetzen oder einen palästinensischen Staat in den Grenzen vom Jordan bis zum Mittelmeer, was auf das Gleiche hinausliefe: ein Ende Israels.... Auch jetzt kommt aus Ramallah kein konstruktiver Gegenvorschlag. Bereits mehrfach baten Berlin und Brüssel die Palästinenser um eine Initiative. Die Antwort fiel mau aus: zwei Seiten altbekannte Positionen. Ramallah setzt weiter auf die "Internationalisierung" des Konflikts in der Uno. Die wird vielleicht dazu führen, dass Israel international ins Abseits gerät. Dem eigenen Staat kommen die Palästinenser damit aber keinen Schritt näher...."