Jüdische Schulen: Wachstum ohne Blüte – Die Zahl der jüdischen Schulen wächst. Ein gutes Zeichen, finden alle Beteiligten. Aber immer häufiger werden die jüdischen Einrichtungen zu Schutzräumen. | FAZ.NET
Aktuell ist es bei Sigmount Königsberg ein bisschen ruhiger. Zumindest im Bereich Schule – einem seiner Aufgabenfelder. Der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde Berlin ist erleichtert darüber. Als das alte Schuljahr zu Ende ging, war die Lage eine andere. Wöchentlich bekam Königsberg Meldungen. Wöchentlich saßen jüdische Eltern bei ihm, deren Kinder an nichtjüdischen Schulen – vornehmlich an staatlichen, aber auch privaten – antisemitisch gemobbt wurden. Königsberg sucht dann mit den Schulen den Dialog. „Niemand will ja ein Kind aus seinem Alltag reißen. Das ist die Ultima Ratio“, sagt er. Manchmal gelingt es, das zu vermeiden. Aber bei weitem nicht immer. „Und wenn ein Kind die Schule verlassen muss, dann ist es eigentlich immer das jüdische.“ Er berichtet von Bagatellisierung durch Schulleitungen. Von den Versuchen, solche Situationen einfach auszusitzen. Bis hin zum Ignorieren – trotz eindeutiger Hinweise.
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