Jüdischer Zentralrats-Präsident fordert schärfere Abgrenzung von AfD – Josef Schuster sieht erhebliche Bedrohungen für jüdisches Leben in Deutschland. Der Justiz wirft er einen zu nachlässigen Umgang mit antisemitischen Taten vor. | Tagesspiegel
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, fordert angesichts neuer antisemitischer Tendenzen in Deutschland eine strikte Abgrenzung von der AfD. „Die demokratischen Parteien müssen sich sehr klar von der AfD distanzieren“, sagte Schuster dem „Tagesspiegel“. „Es ist der falsche Weg, sich der AfD anzubiedern oder sie gar nachzuahmen, weil das angeblich Stimmen bringt.“
Brigitte Berger
„Schuster warf der Justiz einen zu nachlässigen Umgang mit antisemitischen Taten vor. „Es gibt aus unserer Sicht eindeutig judenfeindliche Fälle, in denen die Justiz aber keinen Antisemitismus erkennen kann“, sagte er. Er habe das Gefühl, dass „das Thema Antisemitismus in juristischen Kreisen als ein bisschen lästig empfunden“ werde.
„Es kann nicht sein, dass ausgerechnet bei antisemitischen Taten strafmildernde Überlegungen diskutiert werden, eine schwere Jugend beispielsweise oder eine Fluchterfahrung“, kritisierte Schuster,…“
Danke, Herr Schuster, Sie haben das Justizproblem treffend auf den Punkt gebracht.