Jüdisches Leben in Deutschland: Nach Halle – Vier Wochen sind seit dem Angriff auf die Synagoge vergangen – und in Deutschland ist kaum noch Beunruhigung zu spüren. Genau das ist beunruhigend | Süddeutsche.de
Stellt sich eigentlich noch jemand vor, in welchem Zustand diese Republik sich heute befände, hätte vor vier Wochen in Halle die Tür nicht gehalten, die einen zu allem entschlossenen Attentäter von den Betenden in der Synagoge trennte? Politik und Medien jedenfalls – und mit ihnen offenbar die meisten Deutschen – scheinen kaum mehr Diskussionsbedarf zu sehen. Das ist ein irritierender Befund angesichts einer Bluttat, die mehr hätte auslösen müssen als kurze Bestürzung und Fassungslosigkeit, auch mehr als ein paar spontane Zeichen der Empathie. Das ist zu wenig angesichts eines Mordplans, dem zwei Menschen zum Opfer gefallen sind und der ein Vielfaches an Menschenleben hätte fordern können. Das ist verstörend angesichts eines Verbrechens, das die Grundlagen unserer seit 70 Jahren gewachsenen Demokratie infrage stellt.
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