Jüdisches Leben: Vom Privileg, ein Frankfurter zu sein – Frankfurt am Main galt immer als jüdischste Stadt Deutschlands. Heute muss die Jüdische Gemeinde zwischen Holocaust-Gedenken und junger Liberalität ihren Ort neu bestimmen. | FAZ.NET
Zuletzt mehrten sich die Stimmen, die mit der Darstellung des jüdischen Lebens in Deutschland unzufrieden waren. Bemängelt wurde ein, wie man meinte, verknöchertes Funktionärswesen, das die junge Generation nicht mehr repräsentiere, die nicht jeden Moment an den Holocaust denken und nicht ständig nach dem Antisemitismus befragt werden wolle. Man wünschte sich ein vielfältigeres Bild, das den gewandelten Charakter des Judentums in Deutschland nach dem Zuzug vieler Juden aus der ehemaligen Sowjetunion gerecht würde. Wie dies mit dem Holocaust-Gedenken zu verbinden sei, blieb unbestimmt. Man entkommt dem Dilemma ja nicht, indem man das, was auf deutschen Boden geschah, in die Erinnerung an andere Völkermorde einreiht.
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