Kein Kotau vor Islamisten – Susanne Schröter nimmt in „Politischer Islam, Stresstest für Deutschland“ die deutschen Islamverbände unter die Lupe | Literaturkritik
Es gibt Bücher, auf die man ungeduldig gewartet hat, weil ihr Gegenstand längst einer Klärung bedurfte. Susanne Schröter hat mit „Politischer Islam, Stresstest für Deutschland“ ein solches Buch geschrieben. Wie der Titel verrät, geht es nicht um Muslime und auch nicht um die spirituelle Seite der Religion. Unter „politischem Islam“ versteht die Leiterin der Frankfurter Forschungsstelle „Globaler Islam“ einen religiös fundierten „Gegenentwurf“ zur westlichen Moderne mit ihrem Säkularitätsprinzip sowie ihren individuell einklagbaren Freiheits- und Bürgerrechten. Statt letzterer sollen Islamische Werte und Normen die Gesellschaft, die Politik, die Justiz und die Kultur bestimmen. Das bedeutet, dass sämtliche Lebensbereiche nach Maßgaben religiöser Regularien gestaltet werden, die festlegen, was erlaubt oder verboten ist, wie man sich kleiden soll, wie die Geschlechter einander begegnen sollen und welchen Stellenwert Frauen im privaten und öffentlichen Raum einnehmen dürfen. Im Zugriff auf den ganzen Menschen besteht der totalitäre Charakter des politischen Islam, den Schröter klar benennt.
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