Berlin: (hib/SAS) Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Antisemitismusbekämpfung als Daueraufgabe. In Krisenzeiten jedoch seien Menschen besonders anfällig für vermeintlich einfache Antworten, wie sie der Antisemitismus biete, sagte Klein während einer Sitzung des Menschenrechtsausschusses am Mittwoch. Ob Ukrainekrieg, Energiekrise, Inflation oder die Coronapandemie – Krisen böten einen Nährboden für solches Gedankengut. Verschwörungserzählungen, Holocaust-Verharmlosung und Israelkritik verbreiten sich längst nicht mehr nur am politischen Rand, sondern reichten in die Mitte der Gesellschaft hinein und seien auch in intellektuellen, akademischen Milieus zu finden. Das bedrohe die Demokratie in Deutschland als Ganzes.
"...In der anschließenden Diskussion mit dem Antisemitismusbeauftragten thematisierten Abgeordnete von SPD und Bündnis 90/Die Grünen unter anderem die Verbreitung von Antisemitismus auch in linken Milieus wie etwa in der Klimaschutzbewegung und fragten nach Strategien gegen die Verbreitung von Verschwörungserzählungen. Die AfD fragte nach der Sensibilisierung von Kulturmanagern für antisemitische Stereotype, Vertreter der FDP-Fraktion nach Ansätzen zur Förderung der Sichtbarkeit jüdischen Lebens in Deutschland, während die Union sich für die Vernetzung von Antisemitismusbeauftragten in Bund und Ländern erkundigte. Eine Abgeordnete der Linksfraktion thematisierte die Schwierigkeit von Antisemitismusbekämpfung angesichts zunehmend fehlender Zeitzeugen aus der NS-Zeit...."
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