Kommentar: Neuer und alter Antisemitismus – Von Götz Aly | Berliner Zeitung

Am 20. Januar, dem 75. Jahrestag der Wannsee-Konferenz, fuhr ich per Taxi in etwa hundert Meter Entfernung an der Synagoge am Kreuzberger Fraenkelufer vorbei. Sehen konnte man sie nicht. Plötzlich fragte mich der arabische Fahrer: „Warum steht dort drüben immer ein Polizeiauto? Was ist das für ein Gebäude?“ Ich: „Eine Synagoge.“ Er: „Ist das jüdisch?“ Ich: „Ja“. Er: „Aber warum steht dann da die Polizei.“ Ich: „Wegen der Terrorgefahr.“ Er – jetzt nicht mehr gespielt harmlos, sondern höchst aggressiv: „Terror?! Man muss doch nach den Ursachen fragen!“ Ich: „Was immer Sie für ‚die Ursachen‘ halten, rechtfertigen diese keine terroristischen Angriffe auf jüdische Einrichtungen.“ Eisiges Schweigen bis zum Ende der Fahrt. Eine der antisemitischen Problemzonen Berlins beginnt gleich hinter dem Jüdischen Museum in der Kreuzberger Lindenstraße. Von dort bis zum Kottbusser Tor erstrecken sich in den 1970er-Jahren errichtete Sozialbauten. Sie sind zur muslimischen Parallelwelt geworden, zum Reich der mit deutscher Staatserlaubnis von Imamen geschlossenen Mehr-Ehen. Anders als im Koran gefordert, finanzieren die Männer dort ihre Frauen%2
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