Kommentar US-Beziehungen zu Israel: Notwendige Emanzipation | taz.de

…Interessant an der Überlegung ist, dass man überhaupt darauf kommt. Die USA haben eine 40mal größere Bevölkerung als Israel, ein 60mal höheres Bruttoinlandsprodukt, sie garantieren Israels Sicherheit, schicken mehr Militärhilfe dorthin als irgendwo anders und schützen Israel im UN-Sicherheitsrat vor jeder Unbill. Und dennoch bestimmt nicht Washington die israelische Politik, sondern immer und immer wieder andersherum. Wenn Netanjahu wieder einmal Obama brüskiert, passiert gar nichts. Wenn das Weiße Haus hingegen Israel verärgert, muss es sich schnellstens überlegen, wie es das wieder gutmachen kann…
…Präsident Obama hat sich in seiner zweiten Amtszeit von der Rücksicht auf diese Absurditäten des US-israelischen Verhältnisses weitgehend freigemacht – sonst wäre der Iran-Deal nicht zustande gekommen. Es liegt an der US-Politik in ihrer Gesamtheit, diesen Emanzipationsschritt endlich auch zu gehen.
Matthias André Richter
Ich hoffe sehr, das sich die israelische Politik nicht von der US Lobby überreden lässt, die Unterstützung für die Kurden zu beenden. Ich bin sicher nicht Alleine mit der Hoffnung, das mit einem freien Kurdistan neben Israel noch ein zweiter pluralistischer Staat entstehen könnte. Wenn dann noch die Opposition im Iran eine Chance bekäme und der Westen sie nicht endgültig wegen guter Geschäfte mit den Mullahs verrät. gäbe es sogar die Chance auf einen demokratischen Iran ohne diese Islamfaschisten.