Luthers Sau – In Wittenberg tobt ein Streit um ein antisemitisches Relief. Eine Plakette im Boden weist seit Jahren auf die Darstellung der “Judensau” an der Fassade der Stadtkirche hin – doch eine Tafel im Boden reiche nicht mehr aus, sagen Kritiker. | SZ

An der Stadtkirche zu Wittenberg, wo einst Martin Luther predigte, prangt an der Außenseite ein Relief: Eine Sau säugt Juden, ein Rabbiner schaut an ihrem Hintern, was da zu sehen ist. Die Botschaft: Daher also ziehen die Juden Kraft und Erkenntnis, aus den Zitzen und dem Anus des unreinen Tieres. Die “Judensau” gehört zum antijüdischen Repertoire des Mittelalters, sie findet sich an vielen Kirchen im Land. Martin Luther schrieb über die in Wittenberg, es habe sie wohl jemand anbringen lassen, “der den unflätigen Lügen der Juden feind gewesen ist”.
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