Marian Offman über Antisemitismus: „Ich stehe auf ihren Todeslisten“ – Deutsch zu sein und zugleich jüdisch, kann das gutgehen? Das fragt sich Marian Offman, früherer jüdischer Stadtrat in München, in seinem ersten Roman. | Taz
taz: Herr Offman, wie lebt es sich als Jude fast 80 Jahre nach dem Holocaust in der Stadt, die sich mal rühmte, die „Hauptstadt der Bewegung“ zu sein?
Marian Offman: Ambivalent. Solange das Gegenüber, mit dem man es zu tun hat, nicht weiß, dass man jüdisch ist, scheint alles ganz normal. Aber es ist nicht normal. Sobald klar ist, dass ich Jude bin, fühle ich geradezu, wenn ich jemandem gegenüber sitze oder stehe, dass diese Person nur noch den Juden in mir sieht – zunächst mal ganz wertfrei, das kann positiv oder auch negativ sein; aber ich bin auf mein Judentum reduziert. Daran hat sich nichts geändert.
Marian Offman: Ambivalent. Solange das Gegenüber, mit dem man es zu tun hat, nicht weiß, dass man jüdisch ist, scheint alles ganz normal. Aber es ist nicht normal. Sobald klar ist, dass ich Jude bin, fühle ich geradezu, wenn ich jemandem gegenüber sitze oder stehe, dass diese Person nur noch den Juden in mir sieht – zunächst mal ganz wertfrei, das kann positiv oder auch negativ sein; aber ich bin auf mein Judentum reduziert. Daran hat sich nichts geändert.
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