Meinung: Die Stöckchen der AfD – Politik und Öffentlichkeit sollten zu so mancher rechtspopulistischen Provokation ruhig einmal schweigen | Jüdische Allgemeine

Kommentar von Honestly Concerned
Marc N: "Hallo Oren, interessanter Kommentar. Aber obwohl die Überlegung die Du Deinen Ausführungen zugrunde legst richtig ist, stimme ich Dir in der Konsequenz überhaupt nicht zu! Jam Du hast recht: Prinzipiell muss man immer aufpassen, dass man marginalen Akteure nicht durch zu heftige Gegenreaktionen größere Bedeutung und Publicity verleiht, als sie sonst jemals haben würden. Wie reden hier aber nicht von einer kleinen, marginalen, esoterischen Neonazi Sekte die im Darknet ein Forum mit 20 Anhängern betreibt und sonst von niemandem wahrgenommen wird, sondern von der AFD, einer Partei die in manchen Bundesländern bereits zur zweitstärksten politischen Kraft aufgestiegen ist! Die Partei repräsentiert eine relevante gesellschaftliche Strömung, die sich nicht nur in Wahlergebnissen, sondern auch in sozialen Bewegungen wie Pegida abzeichnet und hat in weiten Teilen der Bevölkerung große Sympathien. Sehr viele Menschen verfolgen dass was ihre Repräsentanten von sich geben aufmerksam und mit großer Zustimmung. Hinzu kommt, dass die Partei einen rechtspopulistischen Diskurs bedient, der nicht nur in Deutschland sondern überall in der westlichen Welt in den letzten Jahren einen erschreckenden Aufwind erhalten hat. Die AFD ist keine Splitterpartei mehr die man klein halten kann indem man ihr einfach die Aufmerksamkeit versagt. Sie ist, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, ein relevanter politischer und gesellschaftlicher Akteur, der seine Positionen laut in den Mainstream Diskurs hineinposaunt, wo sie leider oft auf sehr viel Sympathie stoßen. Die Äußerungen der AFD darf man deshalb nicht einfach ignorieren, sondern man muss ihnen lauthals wiedersprechen, genauso wie Cem Özdemir und Johann Saathoff das zum Beispiel kürzlich getan haben. Die Meinungen der AFD sind längst in den Wettbewerb um Zustimmung im allgemeinen Diskurs eingetreten und es ist sehr wichtig diesen Meinungen nicht zusätzliche Legitimität zu verleihen, indem man sie unwidersprochen im Raum stehen lässt. Zugegeben: Die AFD nutzt jeden Wiederspruch um sich und ihre Anhänger als unterdrückte Opfer des Mainstreams zu inszenieren. Ihre Popularität und – schlimmer – die Popularität ihrer Ideen lässt sich aber nicht dadurch bekämpfen, dass man sie unwidersprochen im Raum stehen lässt. Im Gegenteil, damit würde man nur dem Anspruch der AfD recht geben, dass sie das sage was die meisten Menschen wirklich dächten und dass sie die eigentliche Wahrheit ausspräche. Dies wäre die endgültige Legitimierung der AfD und ein erster Schritt zu österreichischen Verhältnissen, wo die FPÖ nun Regierungsverantwortung hat und Norbert Hofer um ein Haar Bundespräsident geworden wäre!"
Oren. Ich bin der, der dich zu gerne mal persönlich treffen würde. Ich glaube es gibt da noch was zu klären. Vielleicht macht es dann klick.
Herr Marius Marcoviceanu sollte mal die persönlichen Spitzen sein lassen, den Text richtig lesen, seine kognitiven Fähigkeiten einschalten und merken: Der Text besagt nicht, dass man die AfD ignorieren soll.
Nee, davon hab ich echt keine Ahnung! Um ehrlich zu sein lese ich mir in der Zeitung auch immer nur die Bildunterschriften durch, aber bitte: das bleibt unter uns!;) ?♂️
Wer ist Nici Milnitzki? In den Mund legen wollte ich Ihnen sicher nichts. Die bestehende Bühne der AfD muss man nicht noch weiter beleuchten, darum geht es ja – wie gesagt wenn es die Sache nicht zwingend erforder. Und ja, die AfD ist Realität und wird es leider bleiben. Normal finde ich die Partei nicht. Als Politologe und Historiker meine ich aber schon, solche Dinge gut einordnen zu können. Wenn Sie also die Diskussion beenden wollen, dann gerne. Denn ganz offensichtlich verstehen Sie nicht sonderlich viel von den Dynamiken der Mediendemokratie.
Nici Milnitzki hat leider Recht: es bringt nix mit Ihnen zu diskutieren. Zum einen legen Sie mir Sachen in den Mund, die ich so nie behauptet habe (zentrale Entscheidungsinstanz, man könnte die AfD durch den Diskurs mit ihr verhindern…) zum anderen haben sie nicht kapiert das es heute nicht mehr möglich ist der AfD ihre Bühne zu nehmen. Die sind im Parlament, die haben ihre eigene Bühne! Außerdem scheinen sie sich mit der AfD als politische Normalität ja schon abgefunden zu haben. Ich jedenfalls nicht! Schöne Zeit noch und Shabat Shalom
Die Entscheidung darüber, was kommentiert werden sollte und was nicht, kann nicht von einer zentralen Instanz kommen. Dies auch nur anzudenken hat einen doch deutlich authoritäten Anstrich. Das muss jeder (führende Politiker) selbst entscheiden. Und genau an der Stelle wäre es wünschenswert, etwas weiser zu entscheiden. Erklären Sie mal bitte, was die “wichtigen Debatten” der AfD sind, die man droht zu verpennen. Der Chor an Empörung bei jedem AfD-Pups bringt der AfD das, wonach sie lechzt: Aufmerksamkeit. Im Zeitalter der Massenmedien entfaltet Aufmerksamkeit eine um Faktoren vergrößerte Wirkung. Die AfD wird sich bundesweit als 2.-4. stärkste Kraft etablieren. Das ist Teil der europäischen Realität, die vor allem in Deutschland aufgrund historischer Gegebenheit mit etwas Verzug eingetreten ist. Es ist Illusion (oder in Ihren Worten “Wonderland”) zu meinen, man würde dies verhindern, indem man sich in jeden argumentativen Sumpf begibt, den die AfD anlegt.
Ach G´tt sind sie dünnhäutig! Aber gut, wenn Sie ihre “persönlichen Spitzen” lassen tue ich es auch;)) Sie machen trotzdem in ihrer Denkweise einen kardinalen Fehler. Angenommen man würde nicht alles kommentieren wollen, was die AfD sagt: wer sollte denn entscheiden was kommentierungswürdig ist und was nicht!? Allein das birgt schon die Gefahr wichtige Debatten zu verschlafen. Nein, man muss auf alles von denen reagieren, und das mit guten Argumenten.
Meine Antwort an Marc N., der Vollständigkeit halber: Marc N. Danke für deine ausführliche Anmerkung. Ich sehe es dennoch anders, da viele “Beiträge” der AfD nur durch die breite Kommentierung von allen Seiten Aufwind bekommen. Manchmal ist Reden eben Silber, Schweigen Gold. Dabei geht es nicht um relevante Themen, sondern darum, dass “alle” gleich über jedes Stöckchen der AfD springen. Im Marketing ist klar, dass Aufmerksamkeit der erste notwendige Schritt zum Absatz ist. Man sollte genau das an den richtigen Stellen der AfD nicht gönnen. LG!
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Marius Marcoviceanu
Herr Osterer sollte mal kurz wieder aus “Wonderland” zurückkommen und sich die aktuellsten Umfragen anschauen in denen die AfD zeitweise schon 2.stärkste Kraft war und langsam aber sicher dauerhaft auf dem Weg dorthin ist. Diese Partei mit Ignoranz zu strafen ist ein kardinaler Denkfehler! In Wonderland siegt immer das Gute aber in der realen Welt siegt derjenige der am meisten für seine Anschauung kämpft!