Kommentar von Honestly Concerned
Siehe auch dieser OFFENE BRIEF VON SPME AN DEN WDR (an den Intendanten des WDR, Herrn Tom Buhrow, an die Programmdirektorin, Frau Valerie Weber, an den Programmdirektor, Herrn Jörg Schönenborn) IN SACHEN N. EL-HASSAN:
Sehr geehrter Herr Buhrow, sehr geehrter Herr Schönenborn, sehr geehrte Frau Weber,
mit Erleichterung haben wir Ihre Entscheidung aufgenommen, die Journalistin Nemi El-Hassan vorerst nicht mit der Moderation des Wissenschaftsmagazins "Quarks" zu betrauen. Eine endgültige Klärung der Causa ist das allerdings nicht. Wissenschaftsjournalismus erfordert die Akzeptanz von Fakten, die die Forschung als solche anerkannt hat. Was Politischen Islam bzw. Islamismus kennzeichnet, ist gut erschlossen. Wir verweisen nur auf jüngste Fachpublikationen wie "Chaos, Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen" von Gilles Kepel, "Politischer Islam, Stresstest für Deutschland" von Susanne Schröter (https://literaturkritik.de/schroeter-politischer-islam-kein-kotau-vorislamisten,27236.html), "Das verfallene Haus des Islam" von Ruud Koopmans oder "Allahs mutige Kritiker, Die unterdrückte Wahrheit über den Islam" von Ralph Ghadban. Viele der hier dargelegten Forschungspositionen -besonders zum Dschihadismus -, waren sehr lange vor 2015 publiziert.
Ohne selbst Religions-oder Islamwissenschaftlerin, Ethnologin, Soziologin, Politologin etc. zu sein, hatte Nemi El-Hassan in ihrem in öffentlich-rechtlichen Sendern aus urheberrechtlichen Gründen inzwischen gesperrtem Erklärvideo zum Dschihad von 2015 keine Not, Fachwissenschaftler, die vor Terroranschlägen warnten, als vorurteilsbeladen und als die andere Medaillenseite der Terroristen zu verunglimpfen und ihnen eine Fehldeutung des Islam zu unterstellen. Wie Frau El-Hassan für sich persönlich und individuell das islamische Konzept des "Dschihad" versteht, ist für seine umfassende historische und aktuelle Bedeutung aber nicht maßgebend. Bevor (!) das Video produziert wurde (Dezember 2015), fanden im Januar und November in Paris die islamistischen Terroranschläge auf die Redaktion von Charlie Hebdo, einen koscheren Supermarkt und das Bataclan statt. Weitere islamistische Terroranschläge gingen ihnen voraus und folgten ihnen. Diese kriegerischgewalttätige Ebene nicht nur des historischen, sondern auch des aktuellen Dschihad-Konzepts im Politischen Islam in Abrede zu stellen, ist keine Empfehlung für die verantwortungsvolle Arbeit als Wissenschaftsjournalistin noch dazu in einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt. Und dass die erwiesenen Verstrickungen von Frau El-Hassan in die Netzwerke des Politischen Islam (Islamisches Zentrum Hamburg, I,slam etc.) überhaupt für eine Anstellung in öffentlich-rechtlichen Medien qualifizieren könnten, bezweifeln wir entschieden. Von ihrer Teilnahme an der juden- und israelfeindlichen Al-Quds-Demonstration 2014 hat sich Frau El-Hassan zwar auf Mediendruck hin distanziert und sie als Fehler bezeichnet, aber auch eingeräumt, an ähnlichen israelfeindlichen Demos beteiligt gewesen zu sein. Medienberichten zufolge hat sie noch bis vor wenigen Wochen in Tweets auf ihrem von ihr selbst für die Öffentlichkeit gesperrten Twitter-account Stellung gegen den Staat Israel bezogen. Wenn diese Tweets unverfänglich sind, weshalb sind sie dann heute der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich?!
Wir haben Nemi El-Hassans Beitrag über den rechtsextremen Anschlag auf die Hallenser Synagoge 2019 im ZDF-Magazin "frontal 21" zur Kenntnis genommen. Antisemitismus geht aber leider nicht allein von Rechtsextremisten aus, sondern kommt auch von Links, aus dem muslimischem Milieu und aus der Mitte der Gesellschaft. Die Judenfeindschaft der anderen zu thematisieren, hat zu oft eine bloße Alibifunktion, als dass dies ein Glaubwürdigkeitssiegel sein könnte.
Die uns vorliegenden Instagram-Einträge von Frau El-Hassan enthalten einseitige propalästinensische Propaganda und zeugen von Israelhass. Gemäss der IHRA-Definition des Antisemitismus, die der Deutsche Bundestag implementiert hat, ist es eine israelbezogene Form des Antisemitismus und hat in öffentlich-rechtlichen Medien der Bundesrepublik keinen Platz.
Wir bitten Sie deshalb, nach eingehender Prüfung aller Sachverhalte von der Personalie Nemi El-Hassan Abschied zu nehmen.
Im Namen des Vorstands von SPME-Germany
und mit freundlichen Grüßen
Dr. Sylke Kirschnick, 1. Vorsitzende des Vorstandes SPME-Germany
Die Berliner Journalistin Nemi El-Hassan sollte das WDR-Wissenschaftsmagazin „Quarks“ moderieren. Dann kam heraus, dass sie 2014 an der antisemitischen Al-Quds-Demonstration teilnahm. Seitdem gibt es eine kontroverse Debatte über El-Hassans Israel-Bild, und inwieweit dieses einer Beschäftigung an einer öffentlich-rechtlichen Medienanstalt im Weg steht. Infolgedessen setzte der WDR die Zusammenarbeit aus. Zu Recht, findet unser Autor. Eine Analyse von Nemi El-Hassans schwierigem Geschichtsverständnis anhand eines Instagram-Posts….
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