Nicht stimmige Konstruktion – Das Kreuz sei Zeichen des christlich-jüdischen Erbes, meinte nun die neue Integrationsministerin Raab. Aber: Das Kreuz steht für das Christentum, jedoch nicht für das Judentum. Hier spießt sich das Narrativ des „christlich-jüdischen Abendlandes“. | Jüdisch leben – WZ Online
Seit Jahren bemühen Politiker in Österreich – zuletzt vor allem jene in ÖVP und FPÖ – den Begriff des „christlich-jüdischen Abendlandes“ oder des „christlich-jüdischen Erbes“. Wenn man sich mit der Verfolgung des Judentums in Österreich auseinandersetzt, erscheint einem diese Konstruktion nicht stimmig. Wie sehr sie nicht stimmig ist, zeigt nun eine Aussage der neuen Integrationsministerin Susanne Raab, die auch für die Religionsgesellschaften verantwortlich zeichnet. Sie wurde von der Zeitung „Österreich“ zum Kreuz im Klassenzimmer befragt. Darauf antwortete sie: „Das Kreuz im Klassenzimmer und im öffentlichen Raum ist nicht nur als religiöses Symbol zu sehen, sondern auch als klares Zeichen für unser christlich-jüdisches Erbe. Es bringt eine historisch gewachsene Tradition zum Ausdruck, die auch im Wertefundament im heutigen Österreich und Europa entscheidend prägt, und steht deshalb nicht zur Diskussion.“
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